EUROPÄISCHES SEGEL-INFORMATIONSSYSTEM

SOS-Bilderseite 2017


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Tragflügelboot "Cris M."
(Bild: Salvatore Sapi)   Großbild klick!

Gestrandetes Tragflächenboot nach einer Woche in Lipari geborgen
(16.09.17) Eine Kranbarge traf am 16.9. von Augusta kommend an der Strandungsstelle des italienischen Hydrofoils "Cris M.", 172 BRZ (IMO-Nr.: 8916401), ein, der am 8.9. mit großer Wucht auf Felsen nahe Lipari im Gebiet von Monterosa gelaufen war. Die Bergungsoperation begann um 6.30 und wurde um 11.30 Uhr abgeschlossen. Nachdem das Tragflügelboot auf Deck des Pontons gesichert war, wurde es nach Milazzo gebracht und auf dem Gelände der Liberty Lines abgesetzt. Es wurde für die weiteren Untersuchungen von der Staatsanwaltschaft in Barcelona beschlagnahmt.
Voll in diie Felsen: Tragflügelboot "Cris M."
(Bild: Salvatore Sapi)   Großbild klick!
Das Hydrofoil war am Unglückstag mit 41 Passagieren und einer sechsköpfigen Crew von Lipari nach Salina unterwegs, als es auf die Felsküste lief. Fünf der Fahrgäste wurden verletzt, einer musste im Papardo Hospital in Messina wiederbelebt werden. Eine Schwangere erhielt erste Hilfe in Lipari. Beim Anlanden der Verletzten fiel ein älterer Mann von der Gangway in Sottomonastero und verletzte sich am Kopf.
Auch er kam auf die Intensivstation. Gegen Kapitän Salvatore Arena, 60, wurden Ermittlungen wegen nachlässiger Navigation eingeleitet. Sein Schiff wurde bei der Havarie am Heck aufgerissen und erlitt auch schwere Schäden an den Tragflächen.
Quelle:Tim Schwabedissen


Schaden am Tragflügelboot "Cris M."
(Bild: Salvatore Sapi)   Großbild klick!










Frachter "Mosvik" mit Schräglage
(Bild: Havariekommando)   Großbild klick!

Kieler Förde: Frachter droht zu kentern – Ladung geslippt
(15.07.17) Der unter Antigua-Barbuda-Flagge laufende Frachter "Mosvik", 2236 BRZ (IMO-Nr.: 8710998), drohte am 14.7. auf der Kieler Förde zu kentern. Das Schiff war mit einer Ladung Schnittholz von Riga nach Creeksea unterwegs und wollte um 14.44 Uhr gerade die Holtenauer Schleusen ansteuern, als es plötzlich zunächst Schlagseite nach Steuerbord entwickelte. Nachdem der Lotse an Bord ging, nahm er dennoch Kurs auf die Schleuse. Doch dann legte er sich auf einmal nach Backbord über.
Ladung wird geslipt
(Bild: Havariekommando)   Großbild klick!
Der Kapitän brach den Anlauf daraufhin ab und drehte in Richtung Ostufer. Vor Heikendorf drehte die „Mosvik“ erneut. Inzwischen betrug die Backbordschlagseite 30 Grad. In höchster Not befahl der Kapitän, die Decksladung zu slippen, um ein Kentern seines Schiffes zu verhindern.
Zwischen 60 und 80 Bündel wurden gelöst und rutschten über Bord. Daraufhin richtete sich der Havarist gegen 15Uhr langsam wieder auf. Rudn 40 Kubikmeter Holz trieben inzwischen in der Förde umher. Der Schiffsverkehr vom und zum Kanal musste unterbrochen werden.
Um 15:45 Uhr übernahm das Havariekommando die Gesamteinsatzleitung vor Ort auf Ersuchen der Verkehrszentrale Lübeck Travemünde und koordinierte die weiteren Maßnahmen zur Bergung der Ladung.
Das Mehrzweckschiff „Scharhörn“ und die Seenotrettungskreuzer „Berlin“ und „Vormann Jantzen“ mit ihren Tochterbooten „Steppke“ und „Buttscher“, das Lotsenboot „Laboe“ sowie die Schlepper
Verlorene Ladung wird geborgen
(Bild: Havariekommando)   Großbild klick!
„Stein“. „Bülk“, „Falckenstein“ und „Holtenau“ waren vor Ort und unterstützen die „Kormoran“ und das Kranschiff „Griep To II“ bei der Bergung der Ladung. Ein Helikopter der Bundespolizei überflog das Gebiet, um die Verteilung des Holzes im Wasser zu überwachen.
Die „Msovik“ konnte durch Aufnahme von Ballastwasser unterdessen stabilisiert werden und steuerte am Nachmittag mit eigener Kraft einen Liegeplatz im Kieler Ostuferhafen an. Dabei wurde sie von der „Bülk“ eskortiert. Gegen 21 Uhr war der größte Teil der treibenden Holzpakete geborgen.
Das Havariekommando beendete seinen Einsatz um 21:45 Uhr. Einzelne noch treibende Hölzer wurden aber weiterhin von den Schiffen vor Ort aufgenommen. Die Wasserschutzpolizei sicherte den Bereich für die Schifffahrt ab. Der Havarist wurde unterdessen im Ostuferhafen untersucht.
Zu dem Unfall war es offenbar gekommen, als zur Verringerung des Tiefgangs bei der Schleusenpassage von der 12-köpfigen Crew Ballastwasser ausgepumpt werden sollte. Wann die "Mosvik" ihre Reise fortsetzen durfte, hing nun von den Behörden ab. Möglicherweise würden im Ostuferhafen noch größere Mengen Holz abgeladen werden müssen, um die Stabilität des Schiffes zu gewährleisten.
Die „Mosvik“ ist 82,34 Meter lang, 12,5 Meter breit, hat fünf Meter Tiefgang und eine Tragfähigkeit von 2.850 Tonnen. Sie läuft für die Bulkship Management AS in Oslo und wurde 1987 auf der Peters Werft in Wewelsfleth als „Pia“ erbaut und lief von 2005 bis 2007 als „Star Vita“.
Zu einem ähnlichen Vorfall war es auf der Kieler Förde im November 2013 gekommen, als der Frachter „Roseburg“ fast 1.500 Tonnen seiner Ladung vor Friedrichsort verlor. Auch in dem Fall hatte es Probleme mit der Stabilität des Schiffes gegeben.
Quelle:Tim Schwabedissen



Motorboot „Soldis“in abenteuerlicher Lage
(Bild: SW Politidistrikt)   Großbild klick!

Motorboot hing fast senkrecht an Felswand
(21.05.17) Das MRCC in Südnorwegen wurde am 21.5. alarmiert, weil von der Crew eines Fahrgastschiffes um 6.19 Uhr eine Motoryacht fast senkrecht auf den Felsen nördlich von Langenuen zwischen Stord und Tysne an einem Baum hängend entdeckt worden war. Es befand sich niemand an Bord, aber das Rettungsboot fehlte, und der Motor war noch warm. Ein Seaking-Rettungshubschrauber aus Sola wurde alarmiert, der nach dem Schlauchboot Ausschau halten sollte.
Wegen der Lage, in der sich das Motorboot namens „Soldis“ befand, wurde davon ausgegangen, dass Personen, die sich an Bord befunden hatten, verletzt sein oder unter Schock stehen könnten. Das Beiboot wurde gegen neun Uhr dann verlassen im Hafen von Stord gefunden. Eine halbe Stunde später hatte die Polizei Kontakt mit dem Eigner der Motoryacht, einem Mann aus Stord, der einräumte, sie auf Grund gesetzt zu haben.
Er hatte ebenso wie ein Mitfahrer die Havarie unversehrt überstanden, sie aber nicht gemeldet. Beide hatten die Havarie offenkundig unversehrt überstanden. Dem Skipper wurde aber eine Blutprobe abgenommen und im nach der medizinischen Untersuchung angeordneten Arrest in Haugesund eine Vernehmung durchgeführt. Die „Soldis“, eine Fairline, ein in England gebautes Boot, das bis zu 50 km/h laufen kann, war trotz des wuchtigen Aufschlags am Boden erstaunlich wenig beschädigt.
Quelle:Tim Schwabedissen



"Volcán de Tamasite" steckt in der Betonmole
(Bild: EmergCAN)   Großbild klick!

Fähre donnert auf Mole in La Palma
(22.04.17) Die spanische Fähre "Volcán de Tamasite" 17343 BRZ (IMO-Nr.: 9281322), kollidierte am 21.4. gegen 20.20 Uhr mit einer Hafenmole in La Palma. Nach einem Schaden in der Elektrik geriet das Schiff 13 Minuten nach dem Ablegen ins 2,5 Fahrstunden entfernte Teneriffa unmittelbar nach Passieren des Wellenbrechers außer Kontrolle und begann, auf die Mole zuzudrehen. Die Hauptmaschine fiel aus, und die Hilfsmotoren ließen sich nicht starten.
Die Crew versuchte, die verhängnisvolle Fahrt noch durch Werfen des Steuerbordankers zu
Kaimauer nach dem Unfall
(Bild: EmergCAN)   Großbild klick!
stoppen. Doch die Fähre ließ sich nicht mehr aufhalten – mit großer Wucht krachte sie in die meterhohe Betonmole. Teile der Wandung aus Beton stürzten ein und krachten in den Innenbereich. Hier zerstörten sie zwei dort geparkte Fahrzeuge des Ölkonzerns Oryx, dessen Insassen mit der Bebunkerung eines an der Innenseite der Mole liegenden Tankers beschäftigt waren und so unversehrt davonkamen.
Nachdem die Maschine der Fähre wieder lief, konnte sie mit eigener Kraft und mit Assistenz der beiden Schlepper “VB Brandy” und “VB Alborán” von Boluda in den Hafen zurückkehren. Der Bug des Schiffes war eingedrückt und schwer beschädigt. Gegen 22 Uhr machte der Havarist am
Eingedrückte Nase
(Bild: EmergCAN)   Großbild klick!
Nelson Mandela Dock fest. Hier standen Feuerwehr, Hafenbehörden und Polizei bereit. Der Notdienst musste insgesamt 13 Verletzte versorgen. Fünf von ihnen kamen in Inselkrankenhäuser, vier ins Santa Catalina Hospital, einer ins Gran Canaria Universitätshospital ‘Doctor Negrín’. Er hatte beim Sturz eine Gehirnerschütterung erlitten. Fünf weitere Fahrgäste wurden vor Ort versorgt.
Die unverletzt gebliebenen der 140 Passagiere kamen in örtliche Krankenhäuser. Die Fähre sollte so bald wie möglich bei Astican repariert werden. Schwerwiegender war der Schaden an der Mole. Zwischen 100 und 200 Tonnen Diesel liefen aus Versorgungsleitungen innerhalb des Bauwerks, die beim Aufprall zerstört wurden, aus. Deshalb wurde zunächst der Notfall erklärt.
Ein Ölfilm von drei Kilometern Länge breiete sich aus und gefährdete die Trinkwasserversorgung von Las Palmas und Telde. Der nationale Notfallplan wurde aktiviert, konnte dann aber reduziert werden, da es gelang, das Öl innerhalb des Africa Port zu halten. Die beiden Patroullienboote “Miguel de Cervantes” und “Salvamar Nunki” versuchten, den Ölfilm aufzulösen.
Das Wetter war zu schlecht, um das Öl vom Wasser aufzunehmen. Am Morgen des 22.4. setzte die “Miguel de Cervantes” die Überwachung fort. Das Wasserwerk in Las Palmas blieb vorsorglich geschlossen, sodass der Distrikt von Jinámar ohne Versorgung war. Der Präsident der Kanaren, Fernando Clavijo, verfolge die Situation vor Ort.
Quelle:Tim Schwabedissen



Katamaranfähre "Panagia Parou"
(Bild: Puerto de Algeciras)   Großbild klick!

Aufgegebene Fähre in Algeciras gesunken
(21.04.17) Am 21.4. sank die unter Malta-Flagge registrierte Katamaranfähre "Panagia Parou", 4934 BRZ (IMO-Nr.: 9108049), die seit März 2013 verlassen im Hafen von Algeciras gelegen hatte, in einem Sturm. Sie war von den Eignern, der Rainbow Maritime Ltd. (NEL Lines, Piräus) sowie der Maritime Company of Lesvos SA, seit vier Jahren sich selbst an der Isla Verde Inland Pier überlassen worden. Bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 km/h brachen nun die Trossen, das Schiff stieß hart gegen die Kaianlage und erlitt Wassereinbruch. Um 1.30 Uhr bemerkten die
Katamaranfähre "Panagia Parou"
(Bild: Puerto de Algeciras)   Großbild klick!
Hafenbehörden, dass die Fähre übers Heck wegsackte. Bald lag sie mit dem Achterschiff auf dem Hafengrund, der Bug ragte für einige Stunden steil in die Höhe. Wegen der geringen Wassertiefe konnte das Achterschiff nicht weiter wegsacken.
Schlepper legten vorsorglich eine Ölsperre aus, auch wenn sich kein Öl mehr in den Tanks befunden hatte. Im Laufe des Tages legte sich die “Panagia Parou” dann immer mehr nach Backbord über, bis sie schließlich kenterte und sank, ohne dass eine Intervention möglich gewesen wäre.
Das Schiff war nach Algeciras gekommen, um einen Fährdienst zwischen Tarifa und Tanger zu
Katamaranfähre "Panagia Parou"
(Bild: Puerto de Algeciras)   Großbild klick!
versehen. Doch wegen seiner Größe und der Begrenzungen des Hafens von Tarifa realisierte sich dieser Plan nicht. Wegen nicht bezahlter Rechnungen wurde es dann in die Kette gelegt.
Die 19-köpfige Crew harrte noch einige Zeit an Bord aus, ohne dass ihre Heuern bezahlt worden wären. Das Schiff wurde dann in der Mündung des Rio de la Miel allmählich zu einem festen Teil der Hafenlandschaft von Algeciras. Die „Panagia Parou“ ist 102 Meter lang, 15 Meter breit und hat 2,48 Meter Tiefgang bei einer Tragfähigkeit von 358 Tonnen.
Sie wurde 1996 vom Alstom Leroux Naval Yard in Saint Malo als „NGV Asco“ für die Société Nationale Maritime Corse-Méditerranée Ferryterranee (SNCM) erbaut. Bis 2007 lief sie als „Panagia Parou“ für C-Link, dann bis 2010 als „Red Sea II“ für die Namma Shipping Lines.
Quelle:Tim Schwabedissen





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