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Passat
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Windlexikon
Ein Passat ist ein mäßig starker und sehr beständiger Wind, der in tropischen Seegebieten bis zu etwa 23,5° geographischer Breite rund um den Erdball auftritt. Man unterscheidet hierbei zwei Passate mit unterschiedlichen Hauptwindrichtungen:
Nordost-Passat auf der Nordhalbkugel
Südost-Passat auf der Südhalbkugel
Die Richtung, aus der ein Wind weht, verleiht ihm den Namen. Der Nordost-Passat weht also aus nordöstlicher, der Südostpassat aus südöstlicher Richtung.
Auf der Nordhalbkugel liegen nördlich der Passatzone die sogenannten Rossbreiten
Zwischen den Passatzonen liegt die innertropische Konvergenzzone (Doldrums), in der der Wind meist schwach und aus unterschiedlichen Richtungen weht.
Der Passat ist meist ein trockener Wind, doch kann er je nach Beschaffenheit der überstrichenen Erdoberfläche auch andere Eigenschaften haben. Weht er über Wasserflächen, kann er viel Feuchtigkeit aufnehmen und bringt als auflandiger Wind den Küstengebieten hohe Niederschläge. Überstreicht er jedoch große Landmassen, bleibt sein Feuchtigkeitsgehalt sehr gering und er verursacht trockenes Klima.
Wegen der Beständigkeit wurde und wird er von Segelschiffen zur zügigen Überquerung der Ozeane genutzt. Das traf in besonderem Maße zur Zeit der Segelschiffe zu, die aufgrund von Rahsegeln schlecht gegen den Wind kreuzen konnten und stattdessen bei achterlichen Winden (Rückenwind) deutlich höhere Geschwindigkeiten erzielten. Aber auch heute noch planen viele Segelschiffe und -boote wegen der Passatregionen mit relativ vorhersagbaren Windrichtungen oft Umwege ein, die zwar die zu segelnde Strecke verlängern, aber durch die Ausnutzung der Passatwinde dennoch die Überfahrten verkürzen.
Der Nordost-Passat machte auch den Atlantischen Dreieckshandel der frühen Neuzeit möglich. Europäische Segelschiffe segelten an der afrikanischen Westküste nach Süden, bis sie auf den Nordost-Passat trafen, der sie nach Westen trieb. Dort nutzten sie die Meeresströmungen, um aus dem Golf von Mexiko nach Norden zu kommen, von wo die Westwinde der Nordhalbkugel sie wieder nach Europa zurückbrachten.
Entstehung: Die Erwärmung der Erde am Äquator durch die Sonne ist sehr groß, da hier die Sonne ganzjährig nahezu im Zenit steht. Die warme Luft dehnt sich aus, strömt dabei in die Höhe und der Luftdruck sinkt ab. Die aufsteigende Luft kühlt sich ab, dabei kommt es zu Wolkenbildung und Niederschlägen (Konvektion). Diese Niederschläge werden Zenitalregen genannt. Wenn die Luft in die Höhe strömt entsteht eine Sogwirkung; es bilden sich Tiefdruckgebiete um den Äquator - die äquatoriale Tiefdruckrinne.
In der Höhe strömt die Luft nach Norden oder Süden. Dieser als Antipassat bezeichnete Höhenwind weht in Richtung der Wendekreise, wobei sich die Luft abkühlt und absinkt. Beim Absinken dieser Luft (Urpassat) erwärmt sie sich. Die im Bereich der Passatwinde vom Boden aufsteigende Luft kühlt sich ab. Dadurch lagern sich zwei Schichten übereinander: warme abgesunkene Luft und darunter kalte aufgestiegene Luft - es bildet sich die Passatinversionsschicht aus. So wird ein Luftaustausch verhindert, denn die leichte warme Luft kann nicht weiter absinken, weil darunter die schwere kalte Luft liegt. Dadurch können sich im Bereich der Passatwinde keine hohen Wolken und dadurch keine Niederschläge bilden. Der Hauptteil der absinkenden Luft erreicht bei ca. 30°N bzw. S den Boden. Dabei erwärmt sich die Luft wieder und es werden mehrere Luftschichten übereinander gelagert - es entsteht ein Hochdruckgebiet.
Diese Hochdruckgebiete bei etwa 30°N gehören zum subtropischen Hochdruckgürtel, ein bekanntes ist das Azorenhoch. Zwischen dem subtropischen Hochdruckgürtel und der äquatorialen Tiefdruckrinne müssen Ausgleichströmungen wehen; diese heißen Passatwinde. Die Passatwinde strömen am Äquator wieder zusammen ("konvergieren"). Deshalb wird die äquatoriale Tiefdruckrinne auch Innertropische Konvergenzzone (ITC oder ITCZ) genannt.
Der Passat auf der Nordhalbkugel weht aus Nord-Ost (Nordost-Passat), da er durch die Coriolis-Kraft nach rechts abgelenkt wird. Der Passat auf der Südhalbkugel ist demzufolge ein Südost-Passat, da er nach links abgelenkt wird.
Weblinks:
Der Passat in Wikipedia
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Schlagwörter: Passat, Passatwind, tradewinds, globales Windsystem, segeln, Seewetter, Meteorologie, Wettervorhersage, Wetter, Luftdruck, Wind
Ein Passat ist ein mäßig starker und sehr beständiger Wind, der in tropischen Seegebieten bis zu etwa 23,5° geographischer Breite rund um den Erdball auftritt. Man unterscheidet hierbei zwei Passate mit unterschiedlichen Hauptwindrichtungen:
Nordost-Passat auf der Nordhalbkugel
Südost-Passat auf der Südhalbkugel
Die Richtung, aus der ein Wind weht, verleiht ihm den Namen. Der Nordost-Passat weht also aus nordöstlicher, der Südostpassat aus südöstlicher Richtung.
Auf der Nordhalbkugel liegen nördlich der Passatzone die sogenannten Rossbreiten
Zwischen den Passatzonen liegt die innertropische Konvergenzzone (Doldrums), in der der Wind meist schwach und aus unterschiedlichen Richtungen weht.
Der Passat ist meist ein trockener Wind, doch kann er je nach Beschaffenheit der überstrichenen Erdoberfläche auch andere Eigenschaften haben. Weht er über Wasserflächen, kann er viel Feuchtigkeit aufnehmen und bringt als auflandiger Wind den Küstengebieten hohe Niederschläge. Überstreicht er jedoch große Landmassen, bleibt sein Feuchtigkeitsgehalt sehr gering und er verursacht trockenes Klima.
Wegen der Beständigkeit wurde und wird er von Segelschiffen zur zügigen Überquerung der Ozeane genutzt. Das traf in besonderem Maße zur Zeit der Segelschiffe zu, die aufgrund von Rahsegeln schlecht gegen den Wind kreuzen konnten und stattdessen bei achterlichen Winden (Rückenwind) deutlich höhere Geschwindigkeiten erzielten. Aber auch heute noch planen viele Segelschiffe und -boote wegen der Passatregionen mit relativ vorhersagbaren Windrichtungen oft Umwege ein, die zwar die zu segelnde Strecke verlängern, aber durch die Ausnutzung der Passatwinde dennoch die Überfahrten verkürzen.
Der Nordost-Passat machte auch den Atlantischen Dreieckshandel der frühen Neuzeit möglich. Europäische Segelschiffe segelten an der afrikanischen Westküste nach Süden, bis sie auf den Nordost-Passat trafen, der sie nach Westen trieb. Dort nutzten sie die Meeresströmungen, um aus dem Golf von Mexiko nach Norden zu kommen, von wo die Westwinde der Nordhalbkugel sie wieder nach Europa zurückbrachten.
Entstehung: Die Erwärmung der Erde am Äquator durch die Sonne ist sehr groß, da hier die Sonne ganzjährig nahezu im Zenit steht. Die warme Luft dehnt sich aus, strömt dabei in die Höhe und der Luftdruck sinkt ab. Die aufsteigende Luft kühlt sich ab, dabei kommt es zu Wolkenbildung und Niederschlägen (Konvektion). Diese Niederschläge werden Zenitalregen genannt. Wenn die Luft in die Höhe strömt entsteht eine Sogwirkung; es bilden sich Tiefdruckgebiete um den Äquator - die äquatoriale Tiefdruckrinne.
In der Höhe strömt die Luft nach Norden oder Süden. Dieser als Antipassat bezeichnete Höhenwind weht in Richtung der Wendekreise, wobei sich die Luft abkühlt und absinkt. Beim Absinken dieser Luft (Urpassat) erwärmt sie sich. Die im Bereich der Passatwinde vom Boden aufsteigende Luft kühlt sich ab. Dadurch lagern sich zwei Schichten übereinander: warme abgesunkene Luft und darunter kalte aufgestiegene Luft - es bildet sich die Passatinversionsschicht aus. So wird ein Luftaustausch verhindert, denn die leichte warme Luft kann nicht weiter absinken, weil darunter die schwere kalte Luft liegt. Dadurch können sich im Bereich der Passatwinde keine hohen Wolken und dadurch keine Niederschläge bilden. Der Hauptteil der absinkenden Luft erreicht bei ca. 30°N bzw. S den Boden. Dabei erwärmt sich die Luft wieder und es werden mehrere Luftschichten übereinander gelagert - es entsteht ein Hochdruckgebiet.
Diese Hochdruckgebiete bei etwa 30°N gehören zum subtropischen Hochdruckgürtel, ein bekanntes ist das Azorenhoch. Zwischen dem subtropischen Hochdruckgürtel und der äquatorialen Tiefdruckrinne müssen Ausgleichströmungen wehen; diese heißen Passatwinde. Die Passatwinde strömen am Äquator wieder zusammen ("konvergieren"). Deshalb wird die äquatoriale Tiefdruckrinne auch Innertropische Konvergenzzone (ITC oder ITCZ) genannt.
Der Passat auf der Nordhalbkugel weht aus Nord-Ost (Nordost-Passat), da er durch die Coriolis-Kraft nach rechts abgelenkt wird. Der Passat auf der Südhalbkugel ist demzufolge ein Südost-Passat, da er nach links abgelenkt wird.
Weblinks:
Der Passat in Wikipedia
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