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Articles of Agreement: waren 'Statuten', die jeder Neuankömmling an Bord unterzeichnen musste. Sie enthielten seine Rechte und Pflichten und auch eine Art von Sozialversicherung, welche Zahlungen für den Fall von Verletzungen oder Berufsunfähigkeit regelte.

Bukkaniere, Bukanier: Ursprünglich Jäger von Vieh und Schweinen auf der Insel Hispaniola (Haiti und Dominikanische Republik). Die Bukanier erhielten ihre Bezeichnung vom französischen Wort "boucan" für "Räucherhaus". Die Bukanier verarbeiteten in diesen Häusern das erbeutete Fleisch, indem sie es in Streifen schnitten, über einem Holzfeuer räucherten und dann verpackten. Von den Spaniern verfolgt, taten sich diese Jäger mit entflohenen Sklaven, Deserteuren, Gesetzlosen und allen anderen zusammen, die die Spanier hassten. Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Wort Bukanier für nahezu alle Piraten verwendet, die ihre Zufluchten in den Gewässern und auf den Inseln der Karibik hatten.

Korsaren: Diese Bezeichnung wurde hauptsächlich für Piraten und Freibeuter benutzt, die im Mittelmeergebiet operierten. Die bekanntesten waren die Barbaresken ("Barbaren-Korsaren") von der Küste Nordafrikas (so genannt von den europäischen Eroberern, die ihre moslemischen Gegenspieler als Barbaren bezeichneten), die von ihren Regierungen ermächtigt waren, die Schiffe christlicher Länder anzugreifen und zu plündern.
Nicht weniger bekannt waren die maltesischen Korsaren, die ihrerseits gegen die Barbaresken kämpften, authorisiert von europäischen Regierungen. Ursprünglich hatten sie einen religiösen Antrieb, aber im Laufe der Zeit war die Gier nach Beute ihre Motivation, arabische Schiffe zu überfallen und auszurauben.

Freibeuter: Der Begriff Freibeuter konnte ein bewaffnetes Schiff bezeichnen, einen Kapitän oder seine Mannschaft. Der Hauptunterschied zwischen einem Piraten und einem Freibeuter bestand darin, dass Freibeuter von einer Kommission, einer Regierung oder durch Kaperbriefe authorisiert waren, Handelsschiffe feindlicher Nationen anzugreifen und auszuplündern.
Ein Kaperbrief war vom internationalen Recht anerkannt und theoretisch konnte ein Freibeuter nicht als Pirat angeklagt werden. Die großen Seefahrernationen nutzten Freibeuter als billige Alternative zum Bau und zur Unterhaltung eigener Kriegsmarinen. Feindliche Handelsschiffe konnten so billiger angegriffen und zerstört werden.

Der Kaperbrief war ein Dokument, das eine Regierung einem Privatmann ausstellte, der dadurch zur Kaperfahrt berechtigt wurde. Dies bedeutet, dass der Kaperkapitän das Recht bzw. den Auftrag hatte, Schiffe einer anderen Nation auszurauben oder zu versenken. Der Kaperer handelte dabei offiziell im Auftrag des ausstellenden Staates. Zugleich wurde dem Kaperfahrer Schutz in den Häfen der ausstellenden Nation zugesagt. Im Gegenzug musste der Kaperkapitän einen Teil der Beute, der sogenannten Prise, an den ausstellenden Staat abführen. An Bord wurde der Beuteanteil oder der Erlös daraus, das Prisengeld, nach einem festgelegten Schlüssel verteilt.
Kaperbriefe entstanden im 12. Jahrhundert im Zuge der Regelung des bis dahin praktisch rechtsfreien Zustands auf See. Bis ins 19. Jahrhundert blieb die Kaperei ein akzeptierter Teil der Seekriegsführung. Mit dem Kaperbrief wurde Seekriegsführung im Auftrag von Piraterie abgegrenzt, was den Kaperer theoretisch davor schützte, von der gegnerischen Seite als Pirat behandelt zu werden. Da die Unterscheidung zwischen Kaperei und Piraterie verschwommen ist, wurde sie nicht notwendigerweise eingehalten. Kaperkapitäne nutzten den Kaperbrief aus, um eventuell nebenbei eigenmächtig Piraterie zu betreiben; der gegnerische Staat nahm sich das Recht, den Kaperer wie einen Piraten zu behandeln.

Weblinks:
Piraterie in Wikipedia

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Schlagwörter: Piraterie, Kaperbrief, Bukkaniere, Bukanier, Korsar, Freibeuter, Barbaresken, Articles of Agreement
Populäres Piratensymbol: Der Jolly Roger Populäres Piratensymbol: Der Jolly Roger   Großbild klick!
Kaperbrief des Capitaine Antoine BOLLO vom 7. Februar 1809
(Bild: Rama) Großbild klick!