Die Pest im Diesel, II
Wie man Mikroben auf mechanische Weise erledigen kann
Im Teil 1 berichtete Karl Spindler
über Mikroben im Treibstoff, deren meist
unangenehme Folgen und deren Beseitigung auf chemische Weise durch
Beifügen von Dieselzusätzen.
Das Problem ist keineswegs nur eines des Mittelmeeres, weiß Jürgen Karle,
Geschäftsführer des deutschen Spezialversandhauses Blue Water. In
Neuseeland beschäftigt man sich der Not gehorchend bereits seit Jahren intensiv
mit diesem Thema und ist zu einem verblüffenden Schluß gekommen: Wird
Treibstoff durch ein starkes Magnetfeld geleitet, führt das quasi zum Zerreißen
der Mikrobenstrukturen. Die auf diese Weise in Kleinstteile zerlegten Einzeller
gehen daraufhin durch die Filter, gelangen in den Brennraum, werden im
Zylinder rückstandslos verbrannt und durch den Auspuff entsorgt. Erreicht wird
der Effekt durch ein simpel anmutendes Gerät namens De-Bug, das von einer
Gruppe erfahrener neuseeländischer Experten auf dem Gebiet der
Treibstoffeinspritzung sowie Schiffahrtsachverständigen und Ingenieuren
entworfen wurde. De-Bug ist kein Filter, sondern eine Aufbereitungsanlage, die
den Treibstoff statisch behandelt. Der Treibstoff passiert das Gerät noch vor
dem Dieselfilter und durchläuft dabei über einen bestimmten Zeitraum ein
genau definiertes Magnetfeld. Die Behandlung bewirkt oben beschriebenen
Effekt, und der Motor fungiert sozusagen als Krematorium für die üblen
Quälgeister.
Interessant ist weiters die Tatsache, daß das Gerät völlig wartungsfrei ist und ohne zusätzliche Energiezufuhr auskommt. Einfach installieren und die Probleme vergessen, verspricht der Hersteller ...
Das klingt ein wenig nach Alchemie, scheint inzwischen jedoch wissenschaftlich fundiert und durch Tests belegt. Jürgen Karle, der De-Bug- Systeme seit kurzem im Programm hat und für rund 1.750,- Schilling anbietet, verweist Zweifler unter anderem gerne auf den großangelegten Test des holländischen Reichsinstituts für Fischereiuntersuchungen. Dort wurden nach massiven Treibstoffproblemen in der Flotte zwei Trawler probeweise mit De- Bug-Geräten ausgerüstet. Seit damals gab es keinen einzigen Ausfall wegen verstopfter Filter, bereits nach einer Woche waren die mikrobakteriellen Verunreinigungen verschwunden. Inzwischen fahren übrigens nicht nur in Neuseeland unzählige Schiffe mit dem De-Bug-System, in Holland sind es bereits rund 150, weltweit wesentlich mehr. Für die deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger waren die Tests ebenfalls überzeugend: Alle Seenotrettungskreuzer wurden vor kurzem mit den neuseeländischen Systemen ausgerüstet.
Info:
Blue Water GmbH., D-40221 Düsseldorf, Speditionsstraße 17, Tel.:
0049/211/39 10 69, Fax: 0049/211/930 49 43