EUROPÄISCHES SEGEL-INFORMATIONSSYSTEM

Katastrophentörn: Novigrad - Rhodos


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Ich bereitete mich wochenlang für unseren Törn vor. Sechs Burschen im gestandenen Mannesalter.
Unser eigenes Schiff eine Voyage 12,5 m "Bella Renata" mit allen Schikanen, wie Plotter 2 x GPS elektronische Seekarten (Laptop), Blister, Sturmsegel, Radar und und und. Am Samstag den 25.4.98 ging`s mit dem Wohnmobil los von München nach Novigrad (Istrien). Nachdem wir im Drei Ländereck ausgiebig gefrühstückt hatten und weiterfahren wollten, platzte die linke Scheibe der Fahrertür. Mit reichlich Tape wurde da zum erstenmal gearbeitet.
Beim Schiff in Novigrad angekommen, mussten wir feststellen, dass noch fleißig daran gearbeitet wurde. Auslauftag auf Sonntag verschoben und tüchtig mitgeholfen. Neuer Ganghebel mit Seilzug, neue Scheuerleiste für Heck aus Holz 3 fach verleimt. GPS Außenantenne.
Es wurde reichlich gebunkert, da wir in einem Rutsch (dachten wir) bis Dubrovnik (tanken bei wenig Wind) nach Korfu segeln wollten. Ab Korfu sollte der Segel - Urlaub beginnen, da wir nur 3 Wochen Zeit hatten.
Sonntag 26.04. :
Wettervorhersage SSE 4-5, Seegang 0,5 m, Sicht gut (DWD Internet)
0645 Uhr: Motor an, Leinen los
2115 Uhr : LF Veli Rat quer ab. Wind SSE 3 , Seegang 1 , Sicht gut,

Montag 27.04.
0340 Uhr: LF Blitvenitza Zirie quer ab. Wind SSE 4, Seegang 3 Wasser in Bilge wird festgestellt und gelenzt, Hecklicht geht nicht. 1150 Uhr: Hvar Stb quer ab, Wasser in Bilge steigt. Kurzer in Vorschiffkabine , beschließen Korcula anzulaufen um Wassereinbruch in der Bilge festzustellen, Autopilot knarrt zum Gotterbarmen.
1650 Uhr: Motor aus, Heck- Leinen fest in Marina Korcula vor Mooring. 238 sm in 34 h, 119 L Diesel. Backskisten achtern ausgeräumt, Ruderanlage und Stopfbuchse kontrolliert, Ursache für Wassereinbruch nicht gefunden. Hecklicht repariert.

Dienstag 28.04.
0750 Uhr: Motor an, Leinen los. SSE 4, Seegang 3, Sicht mittel.
1200 Uhr: brutal gegenan. SSE 5, Seegang 4, Wasser kommt im Vorschiff durchs Luk und noch woanders her, eimerweise. Koje und separate Vorschiffbilge voll Wasser. Luke, Versuch abzudichten mit Müllsack und Tape mißlingt.
1510 Uhr: Wird schlimmer SSE 6, Seegang 5, Diesel wird knapp, 10 L aus Kanister nachgefüllt. Bilge voll Wasser, el. Lenzpumpe arbeitet wie der Teufel. Beschließen Dubrovnik Kanal innen zu fahren, erwarten uns weniger Seegang.
1600 Uhr: Diesel aus !!! Erste mal Segel gesetzt: Groß und Genua 3 x gerefft, ca. 7 sm vor Dubrovnik. Im Kanal gekreuzt, kommen Dubrovnik näher, wollen unter Segel nach Gruz, dort unter Segel anlegen.
Wind SSE 7, Seegang 3, wir denken, es geht, da im Hafen weniger Welle zu erwarten ist. 1900 Uhr : kommen nicht vorwärts. Größerer Fischer kommt uns entgegen. Winken mit Dieselkanister. Dreht bei. Fast dunkel. Wind SSE 5. Seegang 4. Alle Mann und 7 dicke Fender halten Fischerboot ab. Fischer zapft direkt aus seiner Dieselleitung. Es dauert eine Ewigkeit. Dreht 2 x ab.
Können Schiffe nicht halten.
2000 Uhr: 10 L Diesel von Fischer, will kein Geld !! Schmeissen ihm 30 DM ins Vorschiff. (gesichert)
Diesel entlüftet. Motor an: geht !!!! Groß und Genua geborgen.
2030 Uhr: Gruz: Leinen fest, Motor aus, Stb an Hafenmole. 2 x Spring. Bilge gelenzt, Vorschiffkabine gelenzt, ganzes Schiff gecheckt. Schäden: Willi am Bein verletzt bei Dieselübergabe, Anker aus Halterung gebrochen, Fußreling 20 cm zertrümmert, Positionslichter am Bugkorb sind weg. Schriftzug außen teilweise weg, Gelcot leichte Schrammen. Solinoit zum Ausschalten des Motors kaputt.!!!!
Müssen Dieselmotor "händisch" ausschalten.

Mittwoch 29.04.
DWD SE 3-4 drehend auf SW Teils Regen (Internet)
Posi Lichter gekauft und montiert. Ausklariert, Motor an, Leinen los zum Tanken. Das erste mal Gangschaltung gerichtet. Leer und Rückwärts gehen nicht.
1500 Uhr.: 162 Grad, Kurs Korfu, SSE 3-4, Seegang 3
1830 Uhr: Von 'Koch' Horst, frischen Rinderbraten mit Kartoffeln und grünen Salat. Sehr gut.

Donnerstag 30.04.
0330 Uhr: Durres Albanien Bb quer ab, sehen Lichtschein ca 15 sm entfernt. Wasser in Bilge steigt, Lenzpumpe eingeschaltet. Seegang 4 voll gegenan.
0530 Uhr: ca 80 Sm vor LF Othonio, Seegang wird heftiger, beschließen nicht mehr mit Motor gegenan, sondern Segel setzen und kreuzen.
0600 Uhr: Groß 1x und Genua 2 x gerefft, Motor aus.
Unser Wachrhytmus hat sich gut eingespielt. 6 h Schlaf, 3 h Wache. Nachts angeleint mit Weste. Gegenanbolzen hört auf, schieben Lage aber nicht schlimm.
Wasser schwappt in Bilge bis zu den Kochtöpfen wenn auf Bb Bug. Vorschiffsluke macht Wasser. Nicht genügend mit Tape abgedichtet. Salonluk fängt auch an. Wasser von oben und unten !!!!
1000 Uhr: kurz vor italienischer Küste, Vorschiffkabine nicht mehr zu gebrauchen. 1600 Uhr: kurz vor albanischer Küste (15 Sm). Kreuz mühsam, bringt wenig Luv. SSE 5, See 4.
1900 Uhr: kurz vor italienischer Küste. Motor an. Genua geborgen, Groß als Stützsegel,
2115 Uhr: LF Othoni voraus. Autopilot wirft Handtuch. Radar super. Immer wieder lenzen. Auf einmal wird es taghell, griechisches Zollboot kommt aus dem Nichts, ohne Lichter. Angeleuchtet "Adenauer" gesehen, Lichter aus und im Dunklen verschwunden. Jede Wache hält stur Kurs. Vorschiff Kabinenschrank aus Halterung gebrochen, Schwalbennester Vorschiff ausgebrochen. Stimmung an Bord wird immer mieser. Dank relativ viel Schlaf zwischen den Wachen kann man noch vernünftig miteinander reden. Kaffe und Schokolade auf Wache. Jeder versucht soviel als möglich auf den anderen Rücksicht zu nehmen.

Freitag 01.05.
0350 Uhr: SSE 4, See 4, Korfu Stb, LF Aikaterina Bb querab.
0500 Uhr: Nach Sicht in Marina Gouvina, Groß geborgen.
0630 Uhr: Einfahrt in Marina. Von Schlauchboot der Marina Platz zugewiesen.
0650 Uhr: Leinen fest Motor aus. "händisch"

Novigrad - Korfu: 530 sm, davon 67 h motort und 50 sm gesegelt. Immer gegenan. Restlichen Tag Schiff gerichtet. Neue Positionslampen, Wassereinbruch gesucht und nur teilweise gefunden. Schiff und Segel "entsalzt", Wasser und Diesel gebunkert. Zum x mal Gangschaltung auseinandergenommen und gerichtet. Im Vorschiff neuen Wasserschlauch vom Wassertank zur Toilette und Spüle gekauft und eingebaut. War mit Ursache von überschwemmung der Vorschiffkabine. Durch Seegang ist der alte Schlauch hinterm Schrank durchgescheuert und hat Wasser verloren. 110 L.
In "unserem" Lokal , Innenstadt , Lamm vom Spieß und reichlich Wein.
Stimmung bessert sich erheblich.
URLAUB KANN BEGINNEN ( meinten wir)

Samstag 02.05.
0850 Uhr: Mit Schiff zum einklarieren. Kein Zoll, nur Hafenmeister. Crewliste und Pässe verlangt. Schnell erledigt. (Ist nicht mehr zu empfehlen, da nicht mehr nötig, obwohl von Croatien kommend aber mit deutscher Flagge)
Nach Sicht auf unsere Lieblingsinsel Paxoi. Segeln nicht möglich (gegenan). Zum ersten mal wirklich schönes Wetter, Sonnensegel gesetzt. Wasser in Bilge ist zur Gewohnheit geworden. Alle paar Stunden wird gelenzt. Alles wohlauf.
1700 Uhr: Motor aus; Leinen fest. Längsseits Stb. Hafen Paxoi.
Super beim Essen

Sonntag 03.05
GR Fernsehen 5-6 SE, sonnig,
0850 Uhr: Motor an , Leinen los Richtung Anti Poxoi
1300 Uhr: 6 SE, See 4, Regen, 130 Grad Richtung Kanal von Levkas
1430 Uhr: Kanal von Levkas Einfahrt, sehr seicht und starker Schwell.
1500 Uhr: Vor Kanalbrücke, festgemacht längsseits an Fischer. Sehr starke Strömung aus dem Kanal.
1510 Uhr: Ampel grün, Durchfahrt.
1600 Uhr: Kanal Ende, nach Sicht zur Insel Meganision, vorbei an Onassis Insel, Richtung Hafen Vathy.
1720 Uhr: Leinen fest, Stb längsseits, Motor aus. Bilge gelenzt und saubergemacht. Kleiner schöner Ort sicher und ruhig nur 1 Segelboot und ein paar Fischer. Gut gegessen im einzigen Lokal das auf hatte.

Montag 04.05.
DWD 7-8 SW drehend, See 4, Schauer -Gewitter, schlechte Sicht. (Internet)
0850 Uhr: Motor an, Leinen los, Ausfahrt nach Sicht, Richtung Golf von Patras.
1120 Uhr: S 4, See 3, Motor aus, Groß und Genua
1400 Uhr: W 7, See 4, Einfahrt Golf von Patras
1415 Uhr Rekord 11,2 kn "BELLA" läuft wie eine Rennziege, Welle runter, Vollzeug!! (ohne Welle 9,5 kn) absoluter Rekord !!!
1600 Uhr Rekord 12,0 kn surfen Welle hinunter.
2000 Uhr Patras Stb quer ab
2100 Uhr: Motor an, Groß und Genua geborgen Einfahrt Hafen Navpatkos
2115 Uhr: Buganker fallen, Heckleinen fest, Motor aus.
WUNDERSCHÖNER SEGELTAG: 50 sm gesegelt, teilweise 9,5 kn, Hafen Navpatkos muss man sehen. Sehr kleiner Hafen mit zwei Wachtürmen als Einfahrt. Nachts schwer zu erkennen.

Dienstag 05.05. DWD 7-8 SWdrehend,abnehmend auf 6, Sicht gut. (Internet)
1100 Uhr: Motor an. Es rührt sich nichts. Magnetschalter + Lichtmaschine untersucht. Es geht schon wieder los !! Wasserfilterdichtung kaputt, kleines Rinnsal in Motorbilge. Kann aber Großer Wassereinbruch nicht sein, da zu wenig. Neue Bilgenpumpe gekauft als Zusatz. Lazy Jacks gerichtet. Neuer Windex auf Masttop. Franz hat sich erbarmt. Willi aus Karton neue Dichtung geschnitten. (Nicht viel gebracht)
Beim Starten des Motors muss zukünftig jemand mit der Winschkurbel auf den Anlasser klopfen.
1235 Uhr: Motor an, (Winschkurbel) Anker auf.
1300 Uhr: 5-6, W, See 4, Motor aus Genua gesetzt. 'Schiebe Wind'. Zuviel für Blister. Kurs: Kanal von Korinth 117 Grad.
1910 Uhr: Motor an, Genua geborgen, 4 sm vor Kiato, 40 sm nur mit Genua gesegelt.
1945 Uhr Einfahrt in ziemlich Großen Handels Hafen von Kiato. Einziges Schiff !!
1950 Uhr: Motor aus längsseits Stb festgemacht mit Springs da etwas Schwell.
Schweinebraten mit Kartoffelknödel und Salat vom ALLERFEINSTEN.(Horst)
Peter unser Schwergewicht und Segeltrimmer 135 Kg setzt sich auf Salontisch gebrochen!!! Scheu?licher, aber bei West Winden gut geschützter Hafen.

Mittwoch 06.05.
DWD 5 SW abnehmend 4, mittlere Sicht ( Internet )
0700 Uhr: Motor (Winschkurbel), Leinen los. Ausfahrt Hafen. Nach Sicht. Richtung Korinth
0900 Uhr: Motor aus, Leinen fest Korinth Hafen, Wasser und Diesel gebunkert
0915 Uhr: Motor (Winschkurbel) Leinen los, nach Sicht Kanal Einfahrt. Flagge rot
1130 Uhr: Lotse winkt, Kanal Einfahrt 6 kn Geschw. Schönes Wetter. Ein Erlebnis .
1150 Uhr: Kanal Ende, neue Große Pier, bequem zum längsseits anlegen. ca. 200.-- DM für 12,5 m Schiff. Sehr freundlich. Unbedingt Pass und Flaggenzertifikat mit ins Lotsenhaus mitnehmen!!

1210 Uhr: Motor an (Winschkurbel) und Leinen los, Richtung Ägina, nach Sicht Autopilot versucht zu richten (neuer Splint) geht schwer. Nach Handyanruf in Athen bei Autohelm: Plan geändert und Kurs auf Marina Zeas in Athen. Ersatzteile vorhanden.(Neuer Riemen, Splint, Feststellhebel für Autopilot)
1415 Uhr: Sonnendach, Tisch im Cockpit aufgestellt, kühle Drinks und bis Zeas Schafkopfen. Autopilot gibt Geist wieder auf, viel Wasser in Bilge ist schon normal, obwohl alle 2 h gelenzt wird.
1700 Uhr: Einlaufen in Marina Zeas. Dürfen nicht rein, müssen am äußeren Molenkopf kurz vor Bb Feuer längsseits gehen. Südmole, vor Parkplatz von Yellows Delphins Tragflügelboote. Schwell.
1900 Uhr: Lagebesprechung. Stimmung am Ende.
1. In Athen bekommen wir alles fürs Schiff.
2. Schiff muss gekrant werden, um Wassereinbruch feststellen zu können.
3. Neuer Anlasser mit Magnetschalter dürfte hier aufzutreiben sein.
4. Autopilot komplett erneuern, durch Kurzen Display kaputt. (Kompass geht noch)
5. Solionit zum ausschalten des Motors ebenfalls.
6. Leim und Zwingen für Salontisch.
7. Sämtliche Dichtungen für die Salon und Vorschiffluken, sowie Wasserfilter.
8. Abdichtfuge in Vorschifftoilette neben Dusche ist um 1 cm verschoben.
9. Batterien brauchen destilliertes Wasser.
10. Notpinnenöffnug mit Silicon zugeschmiert, läßt sich nicht öffnen
11. Batterieladegerät kaputt. (keine Trenndioden bei Service - Batterien), ab 15 Volt weg vom Landstrom, sonst kochen die Batterien.
12. Radio/Casetten geht nicht. Nur kratzen.

Ausgerechnet heute will Willi noch seine Wäsche waschen.( Frust )Und das in einer der 2 Spülen im Salon. Es macht "Peng" und Willi steckt samt Spüle, Wäsche und Waschwasser im Spülkasten . "jetzt ist Feierabend"

Donnerstag 07.05.
0600 Uhr: Willi ( Miteigner und Freund ) kommt aufgeregt in meine Kabine. (normal Morgenmuffel) Hannes ich weiß woher das viele Wasser in der Bilge kommt. Wenn das Schiff ruhig liegt und das Heck nicht durch Fahrt ins Wasser gedrückt wird, kommt kein Wasser. Nur bei Fahrt !!! Habe soeben mit Horst (unser Bordkoch auf jeder Reise) ein paar Kübel Meerwasser bei total ausgeräumten Backskisten darüber geschüttet. Stell dir vor, der Depp in Novigrad hat die Holzleisten (Scheuerleiste) am Heck mit normalen, fingerdicken Holzspacks angeschraubt und nicht abgedichtet. Das Wasser schießt bei den 6 Schrauben nur so herein.
Also nach Kalamaki Marina, Kranen und laminieren.
0800 Uhr: Taxi geholt. Zur Yanmar Vertretung wegen Solinoit, Magnetschalter und Anlasser. Haben wir nicht auf Lager !! wenigstens Dichtungen und neuen ?lfilter mitgenommen. Zu Autohelm und Ersatzteile für Autopiloten gekauft. Leim, Zwingen, Silikon, Dichtungen, destilliertes Wasser, neue Positionslampen gekauft.
Der Taxifahrer war dann unsere Rettung! Sein Onkel hatte eine Autowerkstatt und war ein ausgezeichneter Elektriker. Zum Schiff zurück. Magnetschalter, Solinoit und Anlasser ausgebaut und zu Onkel gebracht. Alles auseinandergenommen und repariert bis auf Motorausschalter .(Solinoit)
Habe Onkel 150.-- DM gegeben und geküsst. Seinen Enkel dem Taxifahrer ebenfalls 150.-- DM aber nicht geküsst. Harald, (Kaminkehrer und Feuerwehrkomandant in Erding sowie Bordmechaniker) hat alles wieder eingebaut. Franz, (Wirt in Ismaning) hat Tisch geleimt, Horst ( Maler und Bordkoch) hat Vorschifftoilette gerichtet und abgedichtet. Willi hat Spüle im Salon festgemacht und abgedichtet. Peter (Ismanings bester Segeltrimmer und Vorschoter) hat die Dichtungen in allen Luken erneuert, sowie Wassertank und Schrank im Vorschiff festgemacht und fixiert. Hannes (ich, Bilgenfetischist, Antialkoholiker, bester Navigator und Organisator von Freising und Umgebung) habe alle Arbeiten überwacht.
1200 Uhr: Geschnetzeltes mit Bandnudeln und Griechischen Salat.(Horst)
1445 Uhr: Motor an (ohne Winschkurbel !!!) Leinen los, nach Sicht Richtung Kalamaki Marina.
Handyanruf in Kalamaki: müssen sofort gekrant werden. Antwort: geht in Ordnung. 1545 Uhr: Motor aus im Kranbecken von Kalamaki.
1615 Uhr: Schiff gekrant, können in den Gurten hängend auf dem Schiff arbeiten und Schrauben von Heckleiste ablaminieren sowie 12 h hängen zum aushürten. Es wird von allen tüchtig hingelangt.

Freitag 08.05.
0845 Uhr: Schiff im Wasser. Wasserprobe ALLES DICHT. Nur von Badeleiterschrauben einige Tropfen. Schiff gewaschen und Wasser gebunkert.
1100 Uhr: Motor an, Leinen los Richtung Kap Sunion, nach Sicht.
1530 Uhr: Anker fallen, Motor aus, Kap Sunion zu Füßen des Tempels.

Samstag 09.05.
DWD 6 SW abnehmend, gute Sicht ( Internet )
0900 Uhr: Motor an, Anker auf NE 6, See 4
0915 Uhr: Motor aus, Genua 2/3 ausgerollt, grobe See. Alles dicht, Luken sowie Bilge fast trocken
( Hannes als Bilgenfetischist keine Verwendung mehr.)
1200 Uhr: Willis Mütze über Bord. Mütze über Bordmanöver bei 6 und See 4. Mit Enterhaken an Bord genommen.(Ohne verloren, da Platte. Bei Sonne massiven Sonnenbrand)
1315 Uhr: AK Kephaios Kytnos quer ab. Wind 7, See 5, aus N.
1500 Uhr: Syros voraus. Wind 8, See 5, aus N.
1600 Uhr: Motor an. Genua geborgen, Einfahrt in Hafen von Phoinikos auf Syros.
1645 Uhr: Motor aus. Leinen fest. Längsseits mit Spring`s.
Ormos Phoinikos sehr schön. Kleine Pier mit Wasser uns Strom. Beim Essen in Lokal direkt an Pier.

Sonntag 10.05.
NTUA: Weather Report Athen N 3, B?en bis 5, Sicht gut (Internet)
0840 Uhr: Motor an, Leinen los, Kurs Mykonos
0850 Uhr: Motor aus, Genua gesetzt, Kurs 70 Grad
1230 Uhr: Motor an, Genua geborgen, Anker fallen. Leinen fest in Mykonos
Regen, starker Schwell von Ausflugsdampfern, von Mykonos sehr enttäuscht.
Horst zum Trost Koteletten mit Salat gemacht.

Montag 11.05.
NTUA. Weather Report: 3 N Böen bis 5, Sicht mittel (Internet)
0900 Uhr: Co Eigner und Restcrew fahren mit dem Dampfer nach Delos (Anlegeverbot)
1115 Uhr: Handyanruf: Haben den Dampfer versäumt, wir (Peter und ich) sollten sie doch gefälligst in Delos abholen.
1120 Uhr: Motor an, Anker auf, Leinen los
1215 Uhr: Herrschaften in Delos aufgenommen und Kurs Ios
1330 Uhr: Motor aus. Groß und Blister (100 qm)
50 Sm Traumsegeln, Wind 4 S, See 3, Sonne, Willi und Horst am Nachmittag vor lauter Glück 3 Fl. Rotwein getrunken
1920 Uhr: Motor an, Bl. + Gr. geborgen, Hafeneinfahrt IOS
2000 Uhr: Anker fallen, Motor aus. Horst beim Anlegen baden gegangen, ist angeblich wegen seiner Hose (Zwickel) = Rausch von Mole abgerutscht. Freund Willi gescheiter, da geschlafen. !!!!
Crew Saufabend bis 0230 Uhr.

Dienstag 12.05.
0900 Uhr: 1 Fender weg, IOS angesehen schöner Hafen, alte weiße Kirchen, starker Schwell, da Ausflugsdampfer und Führen. Diesel getankt, Wasser gebunkert.
1100 Uhr Motor an und Anker auf, nach Sicht, Wind 2 N, See 1, Hafenausfahrt
1130 Uhr: Kurs 160 Grad, Richtung Santorin -Thira
1200 Uhr: Autopilot endgültig kaputt, Großsegelkausch genäht, am Auge ausgerissen.
1400 Uhr: Einfahrt in Krater kurz vor Santorin wunderschön !!!!!!
1435 Uhr: Motor aus, Lange Bugleine an Großer, verrosteten Mooringtonne, 2 Heckleinen, 2 Heckleinen über Kreuz, 2 Spring, sehr starker Schwell von Luxuslinern. An Mooringtonne hängen noch 2 Segler.
Franz und Willi mit Esel rauf nach Santorin, Rest mit Seilbahn. Peter mit 135 Kg meint, das könne er den Eseln nicht antun.
Beim Essen wurden wir ausgenommen wie Weihnachtsgänse. 6 Personen 500.- DM. Immer wieder der gleiche Fehler, es wird eine Platte für 6 Personen bestellt, anstatt dass jeder einzeln bestellt.
Skipper, (ich) hat beim runtergehen Horst sein Handy geliehen und ist langsam hinterhergezockelt. Auf einmal, ich war schon fast unten, ging mir das H?ndi ab. Die 300 Höhenmeter nochmals rauf bis zum Lokal, kein Handy.
Wieder runter, lautes Gelächter: Horst hatte es. REVAL und ALZHEIMER lassen grüßen

Mittwoch 13.05.
DWD Wind 5 N, Böen 6 (Internet)
0700 Uhr: Wasser gebunkert, Santorin der schönste Ort der Reise, unbedingt besuchen. Wenn kein Platz an Mooringtonne, dann vis a vis auf der Insel.(Bucht)
0730 Uhr: Motor an, Mooringleine los, (perfekte Seemannschaft), Peter bis auf 10 cm an Mooringtonne gefahren, Willi konnte so Palsteg lösen.
0745 Uhr: Motor aus, Groß + Genua
1340 Uhr: Genua weg, Blister rauf, Wind 4 NW, See 3; Kurs 70 Grad, Richtung Astipalaia
1630 Uhr: Motor an, Blister + Groß geborgen, Hafen Scala voraus, 60 sm wunderschönes Segeln.
1700 Uhr: Anker fallen, Leinen fest, Motor aus.
2000 Uhr: mit Beiboot, dessen Ab-Motor natürlich erst gerichtet werden musste, 2. Anker ausgebracht.
Abendessen Spaghetti Bolonese mit Salate, Horst wieder mal Spitze

Donnersteg 14.05
über Handy in Rhodos bei Autohelm angerufen. Neuen Autopilot 4000 ST bestellt. 0830 Uhr: Motor an, Anker auf, Wind 5 NW, See 3, bewölkt, Richtung Tilos
1300 Uhr: Motor aus, Genua gesetzt, Wind 6, See 4, bewölkt. Kandilousa Stb quer ab.
1530 Uhr: Motor an, Genua weg, Einfahrt Hafen Leihadia auf Tilos.
1715 Uhr: Motor aus, längsseits Bb, Leinen fest an Fährpier, können dort liegen, keine Fähre.
Abendessen: Nürnberger Bratwürste 50 Stück, mit Sauerkraut. Kleiner Ort, eine schöne Taverne, Post, ruhiger Liegeplatz

Freitag 15.05.
0900 Uhr: Motor an, Leinen los, kein Wind, keine See, sonnig
1000 Uhr: Kurs 78 Grad, Richtung Rhodos
1400 Uhr: Badepause 19 Grad, nicht alle ins Wasser (nur die eisersten)
1445 Uhr: nach Sicht, Einfahrt in Hafen Mandraki auf Rhodos
1530 Uhr: Anker fallen, Leinen fest, unter den 3 Windmühlen im Hafen Mandrtaki, Rhodos. Autohelm Mann hat schon gewartet und neuen Autopiloten eingebaut.

Samstag 16.05.
Diesel und Wasser gebunkert, Schiff gewaschen, Salon und Kojen geputzt,
Seesack gepackt und ab ins Hotel zum Duschen. Sonntag erst LTU Heimflug.
1900 Uhr: Schiffsübergabe an Freund Michi, der das Schiff zurückbringt.

FAZIT
Fast alle Schäden die auftraten, sind durch schlampige und unzuverlässige Arbeiten, der Schiffsbetreuungsfirma entstanden!!!
In 20 Tagen, 1180 sm, davon 297 sm gesegelt, 196 Stunden motort, teilweise bitterkalt und sehr nass.
Schiffs-Ausgaben inkl. Autopilot, inkl. Reparaturen und sonstigen Ausgaben, ohne Sprit und teilweise Wasser, sowie ohne Bordkasse, Kanalgebühren gebunkerte Speisen und Getränke, 3280.-- DM
Wundern Sie sich nicht, dass wir uns soviel vom Koch Horst, servieren ließen, aber auf die Dauer geht einem immer das selbe ( Griechischer Salat, Lamm mit Zaziki ) aufs Gemüt.
Ohne diese Supercrew, jeder ein Individualist und Spezialist in Sachen segeln, wäre dieser Törn tatsächlich zu einer Katastrophe geworden. Herzlichen Dank dafür !!!!!

Skipper J. Z.