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EUROPÄISCHES SEGEL-INFORMATIONSSYSTEM

Eigner kaufte 'Oline' für 1,30 Euro und einen Kasten Bier
Eine Meldung und ihre Geschichte

Letztes Update 02/2023
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Gaffelketsch Oline gesunken
Gaffelketsch "Oline" gesunken
(Bild: Polizei Flensburg)

Flensburg: Eigner kaufte 'Oline' für 1,30 Euro und einen Kasten Bier
(11.01.19) Von der im Flensburger Museumshafen am 9.1. gesunkenen Gaffelketsch Oline gingen keine Umweltgefahren aus. Der Zweimaster war schon lange marode und nicht mehr fahrtüchtig, und weder Motor noch Getriebe waren noch an Bord. Deshalb konnte auch kein Treibstoff in die Förde laufen.
Die Polizei hat ihre Ermittlungen bereits eingestellt. Wann und wie das Wrack geborgen werden kann, war aber derzeit ebenso unklar wie die Übernahme der Kosten dafür. Die 'Oline' sank an einem Anlieger, der von der Flensburger Museumswerft gepachtet war.
Der Werftleiter wollte dem Eigner des Schiffes jetzt eine mehrwöchige Frist für die Bergung setzen, fürchtete aber schon jetzt, dass die Museumswerft auf den Kosten sitzen bleibt. Der Eigner hatte

Segelplan Gaffelketsch
(Bild: de.academic.ru/)
die 'Oline' Mitte Dezember für nur 1,30 Euro und einen Kasten Bier übernommen. Das Schiff war seit 2011 im Besitz von Arjen aus Groningen gewesen und seitdem unter niederländischer Flagge mit Heimathafen Delfzijl eingetragen. Arjen hatte aber schon im vergangenen September, kurz vor dem 140-jährigen Geburtstag der 'Oline', eingeräumt, dass er die notwendigen Reparaturkosten von 400.000 Euro nicht aufbringen könnte. Am 17.12. verkaufte er er das Schiff und wollte daher keine Verantwortung mehr tragen.
Seit dem Verkauf gab es aber immer wieder Differenzen zwischen dem neuen Eigner und der Museumswerft. Dabei ging es meistens um die Stromversorgung für die Pumpen, das leckende Schiff über Wasser halten sollten, was nun offenkundig nicht mehr gelang.
Entweder wurden die Lenzpumpen über Nacht nicht richtig mit Strom versorgt, oder der starke Nordwestwind verursachte eine Leckage. Warum das Schiff unterging, wird sich erst feststellen lassen, wenn es geborgen ist.


So war es (vermutlich)
(Bild: Peter O. Walter)
So war es (vermutlich):
Arjen und Hein trafen sich eher zufällig in einer Seglerkneipe in Fahresodde beim Yachtclub. Ein Wort gab das andere und eh man sichs versah, waren die beiden mitten im Segler-Klönschnack. Seemannsgarn worde gesponnen und das nicht zu knapp. Ein Bier nach dem anderen floss die die durstigen Kehlen der Segler hinab, auch das nicht zu knapp. Auch die Heldentaten von Arjen auf der 'Oline' kamen ausführlich zur Sprache und diese Geschichten interessierten seinen neuen Segerkumpel Hein besonders.
Die Sperrstunde nahte und die beiden waren die letzten im Lokal. Da der Wirt unmissverständlich und deutlich vernehmbar die Stühle auf den Nachbartisch stellte, beschloss man den Abend in der Behausung von Arjen fortzusetzen.
An der Tanke besorgte Hein noch einen Kasten Bier und so konnte der feuchtfröhliche Abend ungehindert seinen Fortgang nehmen. Nach einiger Zeit kam die Spache dann wieder auf die 'Oline': Sie liege im Flensburger Museumshafen und er wolle sie verkaufen. Er schilderte die Zukunft in rosigen Farben, man könne ja auch zahlende Gäste mitnehmen. Hein wollte sie mit Eigenarbeit restaurieren, aber hatte keine großartigen finanziellen Rücklagen. Das sei kein Problem, erwiderte Arjen, wieviel Geld er denn bei sich hätte. Es waren nur 1,30 Euro. Gut, dann eben das und den Kasten Bier. Per Handschlag wurde das Geschäft besiegelt.
Das dicke Ende kam 14 Tage später: Die 'Oline' sank an ihrem Liegeplatz im Museumshafen...

Diese Geschichte ist frei erfunden, erstunken und erlogen, Wahrscheinlich hat sie sich aber so oder ähnlich zugetragen ...
Die Namen sind geändert.