Als Watt bezeichnet man Flächen an einer Gezeitenküste, die bei Niedrigwasser trocken fallen. Der Begriff 'Watt' entstammt dem altfriesischen Wort 'wad' = seicht, untief. Es kann sich dabei um Uferzonen und Seitenarme von Flussmündungen handeln, aber auch um ausgedehnte Flächen, die zusammen mit Prielen und Salzwiesen ein Wattenmeer bilden. Diese Flächen werden durch die Gezeiten zweimal täglich überflutet und fallen auch zweimal wieder trocken.
Ein typisches Beispiel ist das Wattenmeer an den Küsten der Deutschen Bucht. Es bildete sich in der Nacheiszeit als 10-20 m mächtiger Sedimentkörper aus Sand und Schlick in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen. Dieser lagert älteren Glazialsedimentschichten auf.
In der Gezeitenzone tropischer Küsten dominieren oft Mangrovenwälder, es gibt aber auch in den Tropen offene Wattflächen. Umgekehrt gibt es im Brack- und Süßwasserbereich von Flussmündungen auch in gemäßigten Zonen Wattflächen mit ausgedehnten Schilfbeständen und ein paar Gehölzen, siehe Süßwasserwatt.
Oberhalb des normalen Flutsaumes geht das Watt natürlicherweise in Salzwiesen über, die nur selten überflutet werden. An anderen Stellen hat sich ein Strand gebildet. In manchen Küstenbereichen versucht man durch Landgewinnungsmaßnahmen Wattflächen zunächst in Salzwiesen und dann in Marschland zu verwandeln.
Arten von Watt
Das Sandwatt hat weniger als 10% Schluff- und Tonanteile. Der Gehalt an organischer Substanz und Wasser ist sehr gering. Das Watt erhält durch Wellen und Wind mehr Energie und erfährt erhebliche Umlagerungen. Dadurch handelt es sich hier auch um das sauerstoffreichste Watt.
Das Mischwatt hat zwischen 10% und 50% Ton- und Schluffanteile. Das Mischwatt findet sich in geschützten Lagen in Festlandsnähe, auf Wasserscheiden, zum Teil auch im Brandungsschutz der großen Inseln. Es ist von großer Bedeutung, da hier die größten Biomassen im Vergleich zu anderen großflächigen Lebensräumen produziert werden.
Das Schlickwatt hat Ton- und Schluffanteile von über 50%. Es besteht besonders an geschützten Stellen, beispielsweise im Inneren von Buchten oder im Windschatten von Inseln. Es wird weniger umgelagert als Sand- oder Mischwatt und ist dementsprechend am sauerstoffärmsten. Hier findet vor allem Biodeposition statt, so dass sich hier besonders nährstoffreiche Gebiete bilden. Das Watt ist besonders dunkel, da aufgrund der Sauerstoffarmut der Reduktionshorizont, bei dem Schwefelwasserstoff fein verteiltes Eisen als Eisensulfid ausfällt und so den Boden schwarz färbt, oft nur wenige Millimeter unter der Oberfläche liegt. [2] Hier herrschen sehr extreme Bedingungen. Die Fauna und Flora des Meeres muss lange Trockenliegezeiten, hohe Temperaturschwankungen und die geringe Sauerstoffversorgung im Boden tolerieren. Schlickwatt nimmt mit Abstand den kleinsten Teil im Wattenmeer ein, da dies jedoch oft direkt an der Küstenlinie geschieht, nehmen Touristen es wesentlich öfter wahr.
Im Bereich von Wattküsten muss mit großflächigen Sandbänken und Untiefen gerechnet werden. Die Gezeiten können starke Strömungen verursachen. Das Segeln an Wattküsten ist an den Tidenkalender gebunden. Häfen oder Hafeneinfahrten können trockenfallen. Wattküsten können für den unerfahrenen Wanderer erhebliche Gefahren darstellen.
Die Flut ist eigentlich keine Gefahr. Gefährlich ist sie nur dann, wenn Personen aus Unkenntnis zu lange im Watt bleiben.
Seenebel kann ganz plötzlich und vollkommen ohne Vorankündigung auftreten. Die besten Voraussetzungen für Seenebel sind Windstille und Sonnenschein.
Gewitter ist die einzige wirkliche Gefahr im Watt, da der Weg eines Gewitters nicht berechenbar ist. Im Watt ist der Mensch weit und breit der höchste Punkt. Der Blitz schlägt bekanntlich bevorzugt im höchsten Punkt ein.
Weblinks:
Wattküste in Wikipedia
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Schlagwörter: Wattküste, Watt, Priel, Küstenformen, Noordsee, Geografie, Geographie, Hafen, Yachthafen, Marina, Tourismus, Fahrtensegeln, Segeln, Wind, Windbedingungen, Revierinformation für Segler
Ein typisches Beispiel ist das Wattenmeer an den Küsten der Deutschen Bucht. Es bildete sich in der Nacheiszeit als 10-20 m mächtiger Sedimentkörper aus Sand und Schlick in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen. Dieser lagert älteren Glazialsedimentschichten auf.
In der Gezeitenzone tropischer Küsten dominieren oft Mangrovenwälder, es gibt aber auch in den Tropen offene Wattflächen. Umgekehrt gibt es im Brack- und Süßwasserbereich von Flussmündungen auch in gemäßigten Zonen Wattflächen mit ausgedehnten Schilfbeständen und ein paar Gehölzen, siehe Süßwasserwatt.
Oberhalb des normalen Flutsaumes geht das Watt natürlicherweise in Salzwiesen über, die nur selten überflutet werden. An anderen Stellen hat sich ein Strand gebildet. In manchen Küstenbereichen versucht man durch Landgewinnungsmaßnahmen Wattflächen zunächst in Salzwiesen und dann in Marschland zu verwandeln.
Arten von Watt
Das Sandwatt hat weniger als 10% Schluff- und Tonanteile. Der Gehalt an organischer Substanz und Wasser ist sehr gering. Das Watt erhält durch Wellen und Wind mehr Energie und erfährt erhebliche Umlagerungen. Dadurch handelt es sich hier auch um das sauerstoffreichste Watt.
Das Mischwatt hat zwischen 10% und 50% Ton- und Schluffanteile. Das Mischwatt findet sich in geschützten Lagen in Festlandsnähe, auf Wasserscheiden, zum Teil auch im Brandungsschutz der großen Inseln. Es ist von großer Bedeutung, da hier die größten Biomassen im Vergleich zu anderen großflächigen Lebensräumen produziert werden.
Das Schlickwatt hat Ton- und Schluffanteile von über 50%. Es besteht besonders an geschützten Stellen, beispielsweise im Inneren von Buchten oder im Windschatten von Inseln. Es wird weniger umgelagert als Sand- oder Mischwatt und ist dementsprechend am sauerstoffärmsten. Hier findet vor allem Biodeposition statt, so dass sich hier besonders nährstoffreiche Gebiete bilden. Das Watt ist besonders dunkel, da aufgrund der Sauerstoffarmut der Reduktionshorizont, bei dem Schwefelwasserstoff fein verteiltes Eisen als Eisensulfid ausfällt und so den Boden schwarz färbt, oft nur wenige Millimeter unter der Oberfläche liegt. [2] Hier herrschen sehr extreme Bedingungen. Die Fauna und Flora des Meeres muss lange Trockenliegezeiten, hohe Temperaturschwankungen und die geringe Sauerstoffversorgung im Boden tolerieren. Schlickwatt nimmt mit Abstand den kleinsten Teil im Wattenmeer ein, da dies jedoch oft direkt an der Küstenlinie geschieht, nehmen Touristen es wesentlich öfter wahr.
Im Bereich von Wattküsten muss mit großflächigen Sandbänken und Untiefen gerechnet werden. Die Gezeiten können starke Strömungen verursachen. Das Segeln an Wattküsten ist an den Tidenkalender gebunden. Häfen oder Hafeneinfahrten können trockenfallen. Wattküsten können für den unerfahrenen Wanderer erhebliche Gefahren darstellen.
Die Flut ist eigentlich keine Gefahr. Gefährlich ist sie nur dann, wenn Personen aus Unkenntnis zu lange im Watt bleiben.
Seenebel kann ganz plötzlich und vollkommen ohne Vorankündigung auftreten. Die besten Voraussetzungen für Seenebel sind Windstille und Sonnenschein.
Gewitter ist die einzige wirkliche Gefahr im Watt, da der Weg eines Gewitters nicht berechenbar ist. Im Watt ist der Mensch weit und breit der höchste Punkt. Der Blitz schlägt bekanntlich bevorzugt im höchsten Punkt ein.
Weblinks:
Wattküste in Wikipedia
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Schlagwörter: Wattküste, Watt, Priel, Küstenformen, Noordsee, Geografie, Geographie, Hafen, Yachthafen, Marina, Tourismus, Fahrtensegeln, Segeln, Wind, Windbedingungen, Revierinformation für Segler
Watt vor der nordfriesischen Küste mit Hallig
(Bild: Oldobelix) Großbild klick! Prielwurzel im Sahlenburger Watt bei Cuxhaven, mit Blick
auf die Insel Neuwerk. (Bild: Geoz) Großbild klick! Priel bei Friedrichskoog (Bild: C. Löser) Großbild klick! 'Roter Sand' trockengefallen
(Bild: BBV - Sailing) Großbild klick!
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auf die Insel Neuwerk. (Bild: Geoz) Großbild klick! Priel bei Friedrichskoog (Bild: C. Löser) Großbild klick! 'Roter Sand' trockengefallen
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