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Renkendrama in oberbayerischen Seen


Seit Jahren gehen die Renkenerträge in den oberbayerischen See teils dramatisch zurück. Am Ammersee hat sich die Fischereigenossenschaft und das Bayerische Umweltministerium zu einem Versuch zusammengetan, der 1996 durchgeführt wurde.
Es wurden Jungrenken in drei Käfige gesetzt und diese in verschiedenen Tiefen deponiert: 10, 20 und 30 Meter.
Es zeigte sich, dass die Renken im tiefsten Käfig zu 95 Prozent verhungerten, im Käfig der mittleren Tiefe zu 50 Prozent, während sie im obersten Käfig, in 10 Meter Tiefe alle bei guter Verfassung überlebten und ein normales Wachstum aufwiesen. Im Sommer gehen die Renken, weil ihnen das Wasser zu warm wird, auf etwa 30 Meter Tiefe. Ihre Nahrung aber, das Plankton bleibt oben. Man stellte sich die Frage, warum die Tiere nicht einfach zum Fressen weiter nach oben gehen und unten 'lieber verhungern'.
Es stellte sich heraus, dass sich im Sommer zwischen der Tiefenschicht und den oberflächennahen Schichten eine 'Störschicht' ausbildet, welche die Fische ncht überwinden (Sauerstoffmangel?) können. Diese Störschicht ist in manchen Jahren stark, in anderen wieder schwach ausgeprägt.
Demzufolge gibt es Jahre mit Hungerkatastrophen für die Renken oder aber (bei schwacher Ausprägung der Störschicht) Jahre mit gutem Wachstum.

Thursday, 9. January 1997 - 12:21:28
Laut einer Einschätzung der Landesanstalt für Fischerei in Starnberg ist der schwache Renkenbestand im Starnberger See auf das sehr saubere Wasser zurückzuführen, das zu wenig Nährstoffe enthält. Viele Fischer machen das (zu ?) saubere Wasser für das schlechte Wachstum der Renken verantwortlich.
Am Ammersee stelle sich die Situation anders dar: Die hohe Bestandsdichte habe ein verlangsamtes Wachstum der Fische zur Folge. Versuchsfänge mit verschiedenen Netzstärken weisen darauf hin, dass auch am Ammersee die Zahl der Renken mittlerweile rückläufig ist. [Ammersee] [Chiemsee] [Umweltseite]