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Der Muldestausee

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Letztes Update 06/2024
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Der Muldestausee ist ein gefluteter Tagebau im Landkreis Anhalt-Bitterfeld/Sachsen-Anhalt. Er liegt knapp sechs Kilometer nordöstlich von Bitterfeld. Er ist mit 6,3 km² Oberfläche das viertgrößte Gewässer des Landes Sachsen-Anhalt. Seine Länge beträgt ca. 9 km, seine breiteste Stelle 2 km, die größte Tiefe 35 m.

Nach Auskohlung des Tagebau Muldenstein (1954 - 1975) wurde zwecks Erweiterung des Tagebaues Goitzsche (heutiger Goitzschesee) die Verlegung der Mulde auf einer Strecke von ca. 11 km nötig. Ein Teil des neuen Flusslaufs wurde durch den ausgekohlten Tagebau Muldenstein gelegt. Die Flutung erfolgte in der Zeit vom 30. April 1975 bis zum 1. März 1976. Der Muldestausee besitzt ein Einlauf- und ein Auslaufbauwerk.

Der Normalwasserspiegel bewegt sich um 79 m ü. NN bei ca. 110 Mio m³ Speichervolumen. Die Rolle des Muldestausee als Hochwasserrückhaltebecken ist unbedeutend. Nach anderen Angaben kann das Becken bei Hochwasser immerhin 15 Millionen m³ aufnehmen. Im Ergebnis handelt es sich im eigentlichen Sinne auch nicht um einen Stausee sondern einen Flussstau. Da sich beim Zufluss der Mulde deren Fließgeschwindigkeit stark verlangsamt, ist der Muldestausee eine Sedimentationsfalle, in die jährlich ca. 400.000Feststoffe (Kies, Sand, Schluff) eingetragen werden. Diese Feststoffe fehlen dem Fluss bei Austritt aus dem Auslaufbauwerk, was zu einer stärkeren Eintiefung des Flussbettes der unteren Mulde führt und ökologische Auswirkungen hat.

Das Absperrbauwerk bei Friedersdorf ist eine 19 m hohe und 303 m lange Gewichtsstaumauer mit einem Bauwerksvolumen von 40.000 m³.

Möglich sind viele Arten des Wassersports einschließlich Segeln, Surfen, außerdem Camping, Wandern, Angeln usw. Es gibt ein Fahrgastschiff (Muldeperle) auf dem See, das Rundfahrten macht. Der See hat eine sehr gute Wasserqualität und einen großen Fischreichtum. Zwischen den Orten Pouch und Friedersdorf gibt es einen Naturlehrpfad.



windsack Laut Stefan Hille, dem Vorsitzenden des SV Pouch ist der Wind am See von der Großwetterlage abhängig, wobei westliche Richtungen vorherrschen. Da am Westufer keine höheren Hügel sind, kann sich der Westwind gut entfalten.



"Muldeperle" verließ Friedersdorf für immer
(31.3.10) Zwei Schwerlastkräne hoben in den Mittagsstunden des 29.3. in Friedersdorf das Fahrgastschiff "Muldeperle" auf einen Schwerlasttransporter. Mit der in der Nacht durchgeführten Verlegung des 55-Tonners durch Maxikraft nach Bitterfeld stand fest: Das Kapitel touristische Schifffahrt auf dem Muldestausee gehört der Vergangenheit an. Die Schadensregulierungssumme reichte nicht, um die Wiederherstellung der "Muldeperle" zu finanzieren. Ende November 2009 war die "Muldeperle" in der Nähe des Heide-Camps auf dem Muldestausee teilweise gesunken. Erst eine Woche später konnte das Schiff durch ein Tauchunternehmen geborgen und von Schlaitz nach Friedersdorf gebracht werden. Als es dort an Land gesetzt wurde, war das ganze Ausmaß des Schadens sichtbar. Die Elektrik, die Innenausstattung und der Motor waren zerstört, und Aufwand und Nutzen erwiesen sich in keinem Verhältnis zu einer Reparatur stehend. Die Vetter Touristik GmbH übernahm das Schiff vorerst, um es im Landkreis Anhalt-Bitterfeld zu betreiben, z.B. auf der Goitzsche. Sollten die Faktoren dafür sprechen, könnte die "Muldeperle" wieder instand gesetzt werden und eventuell in der Saison 2011 auf der Goitzsche fahren. Dafür müsste aber zunächst eine fünfstellige Summe investiert werden. Quelle: Tim Schwabedissen



Weblinks:
Der Muldestausee in Wikipedia
Segelverein Pouch e.V.
Muldesegler e.V. Schlaitz
Campingplatz Haidecamp Schlaitz

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Lage Muldestausee Lage Muldestausee  (Bild: NordNordWest / Bearbeitung Walter)  Großbild klick!
Übersicht Muldestausee Übersicht Muldestausee (Bild: Google Earth)  Großbild klick!
Auslaufbauwerk (Bild: M_H.DE)  Großbild klick!
Einlaufbauwerk Einlaufbauwerk (Bild: M_H.DE)  Großbild klick!
Einlauf Muldestausee Einlauf Muldestausee (Bild: leinewiesel)  Großbild klick!
Segelhafen nahe dem Auslaufbauwerk Segelhafen nahe dem Auslaufbauwerk (Bild: nick68LE)  Großbild klick!