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Leserbriefe zur "Gorch-Fock"-Affaire


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Gerd Halten schreibt am 17.02.2011
Besuch des Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) an der Offizierschule in Mürwik.
ich bin glücklich und froh, dass Minister Karl-Theodor zu Guttenberg nie mein Dienstherr war, es nicht ist und nie sein wird!
Was passiert in diesem Land mit verdienten Offizieren und Mannschaften unter diesem Dienstherr? Die Gorch Fock war in Südamerika geparkt, vollmundig werden Ermittler zur Untersuchung an Bord kommandiert - eine Befragung aller Beteiligten soll dort stattfinden.
Zwischenzeitlich werden die angehenden Offiziere nach Deutschland zurückbefohlen - in Deutschland haben Sie ein Forum und die Lobby einseitig ihre Sicht darzustellen! - Der andere Teil, Kommandant und Schiffsstammbesatzung sind ja noch in Südamerika!
Diese haben dort weder Forum noch Lobby!
Durch die einseitige Berichterstattung der Presse werden auch nur Informationen aus der Sicht der angehenden Offiziere dargestellt und ausgebreitet - Kommandant und Schiffsstammbesatzung sind ja noch in Südamerika kaltgestellt!
Statt sich vor der gesamten Mannschaft zu stellen, fällt der Minister, von der Bildzeitung getrieben?, um und beruft einen verdienten Offizier von seinem Kommando ab! Dieser Mann hat in seiner bisherigen Laufbahn mehr gezeigt als alle angehenden Offiziere bisher zusammen geleistet haben. Als Entscheidungsbasis dient m.E. nur die einseitige Darstellung der angehenden Offiziere und die Meinung über ihn in der Presse!
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er, nach meiner Kenntnis, immer noch keine Darstellung seitens des Kommandanten und der Schiffsstammbesatzung!
Der Kommandant musste Gorch Fock verlassen, ohne von der Kommission befragt zu werden? Ich finde es absolut deplaziert wenn Minister und Kanzlerin von schneller Aufklärung sprechen - die Schiffsstammbesatzung wird bis April in See stehen - und immer noch diffamiert durch die einseitige Berichterstattung! Was will der Minister dieser Mannschaft denn noch antun?
Wenn auch nur das geringste Gespür für Menschenführung vorhanden gewesen wäre - er hätte die gesamte Besatzung - Kommandant, Schiffsstammbesatzung und Offiziersanwärter - zusammen nach Kiel kommandieren können. Jeder hätte hier im Zusammenhang befragt werden können, Entscheidungen qualifiziert umgesetzt und in einem Bruchteil der Zeit wäre das Thema Gorch Fock aus der Presse. Der Dienstbetrieb hätte schon lange wieder aufgenommen werden können - er hat in der Tat mit dieser dilettantischen Vorgehensweise dem Deutschen Volk Schaden zugefügt - ich hoffe, dass ist ihm auch bewusst!
Viele Südamerikaner reden heute von der "Gorch Fock" als "El buque de la tortura" - Das Folterschiff. Der Kommandant und die Schiffstammbesatzung sind keine Folterknechte - sie können sich nicht gegen seine gebilligte? Diffamierung wehren. Er hatte n-Termine und Interviews mit den Offiziersanwärtern und den Eltern der Verunglückten geführt, er hat dabei aber billigend? einer Vorverurteilung und Ausgrenzung des Kommandanten und der Schiffstammbesatzung in Kauf genommen!
Sein Besuch in Flensburg Mürwik war im Kern ein gutes Zeichen für die Marine - aber er hat schon wieder einseitig Meinung gemacht - natürlich Pressewirksam - den angehenden Offizieren wieder ein Forum geboten ohne das Kommandant und Schiffsstamm ihre Sicht darstellen konnten - diese sind ja noch zwei weitere Monate auf See kaltgestellt - dieses ist m.E. mit der Fürsorge gegenüber Dienstbefohlenen nicht zu vereinbaren.
Ich bin der festen Überzeugung, seine Kernkompetenzen liegen nicht Bereich Menschenführung.



Sehr geehrter Herr Walter,

(04. Februar 2011, 22:51 Uhr) sie machen im Zuge der Vorkommnisse auf der Gorch Fock verschiedene Äußerungen, die so zu diesem Zeitpunkt nicht stehen bleiben können, da wir alle den Ausgang der ganzen Geschichte nicht wissen!!

Sie lesen zwischen den Zeilen, das Kapitän Schatz zwar bei der Stammbesatzung gut angesehen war, bei den Kadetten aber kein hohes Ansehen genossen habe. Wenn Sie alle bisherigen öffentlichen Aussagen, AUCH VON KADETTEN der abgelösten Crew, gelesen hätten, hätten Sie feststellen können, das Kapitän Schatz bei Stammbesatzung und Kadetten gleichermaßen hohes Ansehen genossen hat.

Negative Äußerungen kamen von wenigen Kadetten über die BILD-Zeitung, die Der Wehrbeauftragte aufgreifen und zur Aufklärung bringen musste. Natürlich kam die Masse der possitiven Äußerungen von der Stammbesatzung NACHDEM Kapitän Schatz vorläufig abberufen wurde, da waren aber die Kadetten schon lange nicht mehr an Bord.

Weiterhin mutmaßen Sie bei Ihren Schlussfolgerungen, die Sie als einzig mögliche Schlussfolgerungen darstellen, das es verschiedene "Klimazonen" ab Bord geben würde und das das Klima wechselnd abhängig von Offizieren und Stammcrew sei. Zu den "Klimazonen": Ihre Vermutung ist schlicht falsch, es gibt an Bord der Gorch Fock keine verschiedenen "Klimazonen", dafür ist der Raum auf dem Schiff viel zu klein und damit ist eine ständige Eingriffsmöglichkeit des Kapitäns gegeben, da er feststellen würde, wenn das Verhalten der Stammbesatzung "von Mast zu Mast" gravierend unterschiedlich wäre. Für den Kapitän eines solchen Schiffes ist es aber ausgesprochen wichtig, dass alle Abteilungen seines Schiffes gleichermaßen ausgewogen richtig funktionieren. Sie können sicher sein, das ein Mann wie Käpitän Schatz eingegriffen hätte, wenn er unterschiedliches Verhalten festgestellt hätte.

Übrigens, da er bereits seit 2006 das Kommando hat, hat er der Stammcrew bereits seinen Stempel aufgedrückt. Natürlich können dann auch noch immer wieder durch frisch zuversetzte Soldaten Fehler aufkommen, die aber sehr schnell duch Nachsteuern abgestellt werden. Wenn dieser Stempel negativ wäre, können Sie sicher sein, das Kapitän Schatz sein Kommando bereits längst hätte abgeben müssen. Da Offiziere und Stammcrew aber nicht ständig wechseln, zumindest nicht gewechselt haben, soweit es den Zeitraum der von den Kadetten vorgebrachten Vorkommnissen betrifft, kann ein Klima auch nicht extrem wechseln, abhangig von Offizieren und Stammcrew. Offiziere und Stammcrew sind seit Ablegen von Kiel gleich geblieben, eine Kadettencrew ist komplett ausgebildet worden, die zweite Kadettencrew wurde nach dem tödlichen Sturz der Kadettin vorzeitig nach Deutschland zurückgeflogen. Erst danach wurden die Kadetten durch eine zusätzliche Anzahl von Mannschaften ersetzt, damit für den weiteren Verlauf des Törns eine komplette Mannschaft verfügbar war.

Zu den durchaus extrem widersprüchlichen Äußerungen der Kadettencrew, die abgelöst wurde: Warum nimmt eigentlich jeder die negativen Äußerungen einiger weniger Kadetten als gegebene Tatsache hin????? Es ist genauso möglich, das die negativen Äußerungen von Kadetten kamen, die Ihren Aufgaben auf der Gorch Fock, die ganz sicher sehr anspruchsvoll und ausgesprochen anstrengend waren, aus mangelhaftem psychischem und/oder physischem Vermögen nicht gewachsem waren und dann die Schuld für Ihr eigenes Versagen bei der Stammbesatzung gesucht haben. So ein Verhalten müsste Ihnen als Pädagoge bekannt sein.

Ich jedenfalls habe es oft erlebt, das gerade junge Menschen, denen bisher immer alle Widerstände aus dem Weg geräumt wurden, so gehandelt haben und teilweise gelogen haben, nur um Ihr eigenes Unvermögen zu vertuschen. Oft sind dies in einer Gruppe (in diesem Fall Kadettencrew) die ersten informellen Führer, die sich am Anfang der Gruppenbildung quasi selbst einsetzen, (die Großmäuligen) aber irgendwann von der Gruppe erkannt werden und dann informell in der Gruppe nichts mehr zu sagen haben. Im der vorliegenden Situation ist so ein Verhalten auch sehr leicht möglich, da Widersprüche nicht sofort ausgeräumt werden können, weil die Gorch Fock erst in 3 Monaten zurück sein wird und erst dann Gegenüberstellungen möglich sind.

Gegensätzliche Aussagen lassen sich aber nur bei Gegenüberstellungen beseitigen. Bezeichnend ist auch das alle wörtlich dargestellten Äußerungen durch die BILD-Zeitung veröffentlicht wurden, die Ihre journalistische Wahrheitsfindung ja nach dem Motto verbreitet "Der Papst im Wochenbett und BILD war Zeuge".

Hat übrigens auch schon einmal einer die Möglichkeit in Betracht gezogen, das ein hochmütig auftretender Kadett unreife und dumme Bemerkungen provozieren könnte?? Nein? Ich kann solche Provokationen täglich im Zusammenleben der Menschen feststellen, egal ob in Vereinen, der Arbeitswelt oder immer dort, wo Menschen zusammenkommen und nicht dauernd gleicher Meinung sind.

Übrigens kommen tödliche Unfälle bei allen anderen Segelschulschiffen vor, nur wird das in unsere Presse nicht breitgetreten, weil das unsere Bevölkerung nicht interessiert.

Natürlich können auch auf einem sehr gut geführten Schiff Vorfälle/Äußerunge geschehen, die man je nach Sicht als menschenunwürdig oder schlicht als undurchdachte Blödheit bezeichnen kann. Der dann einzugreifende Vorgesetzte muss dann beurteilen, ob der Vorfall/Äußerung tatsächlich menschenunwürdig oder schlicht dumm war und entsprechend handeln. Die im weitern Verlauf bei esys aufgeführten "Weckrufe" sind nachweislich nicht auf der Gorch Fock getätigt worden. Hier irrt der Mensch, der Ihnen die Sprüche zur Verfügung gestellt hat, möglicherweise ist er auch einem schlechten Scherz eines Marineangehörigen aufgesessen, was dann unter der Rubrik Seemannsgarn zu verbuchen wäre. Ich wünsche uns allen mehr Gelassenheit und Schuldzuweisungen erst dann, wenn Schuld bewiesen ist. Nun bin ich aber gespannt, ob Sie den Mut haben, meine Mail auf Ihrer Seite zu veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüssen
H. Baumann

Weblinks:
Die "Gorch Fock" in Wikipedia