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Besanschot an!


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Besanschot an! auf der'Gorch Fock'
Besanschot an! auf der'Gorch Fock'
(Bild: Bundesmarine) Großbild klick!
Das deutsche "Besanschot an!" hat in etwa die gleiche Bedeutung wie das englische "Splice the main brace!", nämlich: "Rum (oder Schnaps) für die Wache!".

Die Norweger nannten die Ausgabe starker Getränke "Lasst die Lärche aus dem Käfig" ("Släpp nu lärkan ut ur buren!"), obwohl in Skandinavien sonst auch die Form "storbrassen splitsas" üblich war, also eine Übersetzung des englischen Ausdrucks.

Auf einem deutschen Rahsegler - normalerweise nach der harten Arbeit, die das Bergen des Marssegels in hohen Breitengraden bedeutete, wenn die Wachen sich nach dem Ruf "Verfang Ro'er und Utkiek!" nach Achtern begaben - erhielt ich oft ein halbvolles Kännchen Schnaps vom Steuermann, der auf der Treppe zum Achterdeck saß und auf den Ruf "Besanschot an!" reagierte.

Kümmel oder Schnaps waren die üblichen Lebensretter im rauen Klima auf den Schiffen aus Bremen oder Hamburg.

Auf französischen Schiffen war schwerer Landwein die übliche Erfrischung für den matelot. Für den Wein musste von Gesetzes wegen genügend Stauraum an Bord eines Segelschiffes freibleiben.

Mit der Einführung von Kaffee und Tee wurden die auf britischen Schiffen ausgegebenen Rum-Rationen drastisch gekürzt. Auf manchen Schiffen gab es nur dann noch Rum, wenn sich jemand ernsthaft verletzt oder unter besonders schweren Bedingungen gearbeitet hatte.