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Der Maestral


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Der Maestral
Der Maestral
Der Maestrale wird oft als Synonym für den Mistral genannt. In der östlichen Adria ist er kein kalter Fallwind sondern ein thermischer Wind, der sogenannte Seewind, der nur tagsüber weht:
Während des Tages erwärmt sich die Oberfläche des Festlandes schneller als die der See, und infolgedessen kommt es zu einer aufsteigenden Strömung über dem Festland, die aus einer bestimmten Entfernung vom Festland wieder zur See herabströmt, und so den Kreislauf Festland - See schließt. In den unteren Luftschichten entwickelt sich ein von See her wehender Wind, der sog. Smorac oder Maestrale. Der Maestrale wird gewöhnlich von charakteristischen weißen Wolken schwacher vertikaler Entwicklung begleitet.
Normalerweise setzt der Maestrale zwischen 9 und 10 Uhr ein. Gegen 14 Uhr erreicht er sein Maximum und schläft gewöhnlich vor Sonnenuntergang (gewöhnlich bis 18 Uhr, in Abhängigkeit von der maximalen Tagestemperatur der Seeoberfläche) ein. An der W-liche Adriaküste weht er am stärksten gegen 16 Uhr und dauert oft bis in die Nacht, wobei sich gewöhnlich auch rauhe See entwickelt. Der Maestrale wird von schönem Wetter begleitet und mindert dabei beträchtlich die Sommerschwüle. Gewöhnlich weht er als milder Wind (Bft. 4-5). Im Golf von Triest ist er am schwächsten, gegen S hin wird er immer stärker, und in der Otranto-Straße erreicht er die Stärke von Bft. 6-7 bei sehr grober See. Manchmal weht er mit stürmischer Stärke (sog. Maestralun) und zwar infolge eines Zyklonendurchgangs.

An der kroatischen Küste weht dieser Wind hauptsächlich aus NW, abhängig von lokalen Verhältnissen schwenkt er auch bis WNW und an der albanischen Küste sogar bis W. An der italienischen Küste weht er gewöhnlich aus E und stellenweise auch aus SE. Im Laufe des Tages ändert er seine Richtung im Uhrzeigersinn, d.h. der Sonne nach.

Der Burin ist das Gegenteil des Maestrals: Bei Nacht kann man bemerken, daß die Luft ebenfalls in einem geschlossenen Kreis strömt wie bei Tag, aber nur in entgegengesetzter Richtung. Über dem Festland kühlt die Luft schneller ab als über der See, so daß nachts der Wind vom Festland zur See weht, der sog. Burin. Er entwickelt sich nach Sonnenuntergang und verschwindet gewöhnlich mit Sonnenaufgang. In den N-lichen Gebieten der E-lichen Adria-Küste weht er aus NNE bis ENE, in den S-lichen Gebieten mehr aus E.
Der Burin ist gewöhnlich schwächer als der Maestrale, er kann aber in manchen Gebieten (z.B. bei Bol auf der Insel Brac, bei Zuljana auf Peljesac) eine Stärke von Bft. 5 erreichen.
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