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Das 'Drehstuhl'-Experiment



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Quelle: GEO-Magazin

Wenn den Versuchspersonen am Hershey Medical Center in Pennsylvania schwindelig und schlecht wird, dann ist das ganz im Sinne des Experimentators Kenneth L. Koch. Denn mit der künstlich bei seinen Probanden erzeugten Übelkeit hofft der Mediziner nicht nur besser zu verstehen, wie See- und Reisekrankheit entstehen, sondern auch Mittel zu finden, wie sie zu verhindern sind. Für den Test nimmt der Teilnehmer zunächst auf einem Stuhl Platz.
Dann wird eine riesige Trommel um ihn herum in Bewegung gesetzt, auf deren Innenseite sich vertikal angeordnete schwarze und weiße Balken abwechseln. Unwillkürlich fixiert der Proband die Balken, und nach kurzer Zeit kommt es ihm so vor, als drehe sich nicht die Trommel, sondern er sich selbst.
Da es dem Gleichgewichtssinn andererseits nicht entgeht, daß der Teilnehmer in Wirklichkeit ruhig auf dem Stuhl sitzt, treffen im Gehirn einander widersprechende Informationen ein. Innerhalb von 15 Minuten läßt sich so imitieren, was einigen Menschen nach einer mehrstündigen Autofahrt in brütender Hitze oder während einer Bootsfahrt bei stürmischer See widerfährt: Seekrankheit entsteht.