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Online-Hafenhandbuch Griechenland:
Die Insel Pholegandros / Griechenland

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Letztes Update 04/2023
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Die griechische Kykladeninsel Folegandros (griechisch Pholegandros) liegt im Zentrum der südlichen Ägäis Die Entfernung zur nächstgelegen Insel Sikinos beträgt sechs Seemeilen. Bei einer Fläche von 32 km² beträgt die Länge etwa 12,5 Kilometer und die Breite weniger als 4 km. Zwischen der Bucht von Angali im Südwesten und der Bucht von Vorina im Nordosten liegt mit etwa 1100 m die engste Stelle der Insel. Dadurch wird die längliche Insel in einen westlichen und einen größeren östlichen Teil gegliedert. Steilküsten prägen den gebirgigen östlichen Teil, die höchste Erhebung der Insel Agios Eleftherios erreicht 414 m. Der Westteil ist hügelig, zum Teil verfallene Terrassenkulturen gehören zum Landschaftsbild. Die höchste Erhebung Merovigli erreicht 312 m.

Im Jahr 1828 wurde Folegandros, wie die übrigen Kykladeninseln, Teil des griechischen Staates. Relativer Wohlstand herrschte im 19. Jahrhundert, da Auswanderer aus Konstantinopel und Alexandria die Familien finanziell unterstützten. Vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Ende der Militärjunta 1974 wurde Folegandros wieder Verbannungsort.

Der Hauptort der Insel und Sitz der Kommunalverwaltung liegt etwa 3,5 Kilometer nordwestlich des Hafenorts Karavostasis am Rand eines nach Nordwesten ausgerichteten etwa 200 m tiefen Abgrunds über dem Meer. Marco Sanudo ließ Chora 1212 als Wehrdorf (Kastron) errichten, um die Bewohner vor Piratenüberfällen zu schützen. Da die äußersten Häuser aneinander gebaut wurden und damals keine nach außen liegenden Fenster hatten bildeten sie die Wehrmauer. Der Ort war nur über zwei Tore zugänglich. Erst Ende des 18. Jahrhunderts mit dem Ende der Piratenüberfälle siedelten sich außerhalb Menschen an.

Auf der kargen und wasserarmen Insel prägen Terrassen vor allem im hügeligen Ostteil das Landschaftsbild. Die Landwirtschaft ist ein Haupterwerbszweig und wird heute überwiegend zur Selbstversorgung betrieben. Angebaut werden Getreide, Hülsenfrüchte, Zwiebel und Gemüse etwas Wein sowie Oliven- und Feigenbäume. Zunehmend verfallen die mit Trockensteinmauern angelegten Terrassen. In Weidewirtschaft gehaltene Ziegen liefern Fleisch und Milch für die Käseproduktion. Etwas Fischfang und Imkerei dient der Einkommensaufbesserung.

Folegandros ist nur mit dem Schiff erreichbar, aber auch dabei kann es wegen des relativ ungeschützten Hafens zu Verzögerungen (teilweise von mehreren Tagen) kommen. Es bestehen Fährverbindungen nach Milos und Piräus sowie über Sikinos nach Ios. Eine Buslinie verbindet die Ortschaften.

Gerhard Sihorsch schreibt am 13.8.2018: "Die Bucht in der Mitte der SW-Küste hat zwar Schwell, ist aber auch bei Meltemi gut geschützt; der Anleger ist unrein, bzw. seicht. Taverne in der Bucht, sonst keine Versorgung."



Ormos Karavostasi
36° 36.813' N 024° 57.025' E
Fährhafen an der Ostseite der Insel. Karavostasi bedeutet so viel wie 'Schiffshalt'.

Bei der Ansteuerung aus Norden beachte man die bei Meltemi erst spät erkennbaren Klippen Poulioxeres und deren Nachbarn einige hundert Meter nordöstlich vom Kap Karavostasi. Die mittig in der Einfahrt zur Bucht gelegenen Inselchen Dyo Adelphia (nicht zu verwechseln mit den Felseninseln Adelphia zwischen Folegandros und Sikinos) sind an beiden Seiten passierbar. In der Bucht lässt der bei Meltemi recht ruppige Seegang schnell nach, hier ist der Platz zum Bergen der Segel ausreichend.

Die Fähre legt normalerweise ganz außen am Kopf des grün befeuerten Anlegers an - sie verursacht dabei erheblichen(!) Schwell - deswegen sollte man das äußere Drittel des Fähranlegers immer frei lassen. Nur bei sehr starkem Meltemi legt die Fähre innerhalb des Anlegers an.

Man liegt vorzugsweise vor Buganker mit Heckleinen zur ost-westlich verlaufenden Pier (im Okt. 2007 sind wir hier längsseits gelegen), manchmal auch längsseits zum Fähranleger. Freies Ankern ist möglich, der in Revierführern erwähnte Schwell hielt sich in erträglichen Grenzen.



Ormos Vathy (Agali Beach)
36° 37,77' N 024° 53,60' E
Sehr schön gelegene und bei Meltemi trotz kräftiger Fallböen gut geschützte Bucht mit gutem Ankergrund. Inzwischen soll es hier Restaurationen geben, ansonsten liegt man völlig abgeschieden. Über einen Pfad gelangt man an die Straße, die weiter nach Chora führt.



windsack Im Sommer weht hier tagsüber der Meltemi, er kann durchaus auch Sturmstärke erreichen und das bei wolkenlosem Himmel. Abends schläft er meist ein. Sollte er das nicht tun, ist das ein Zeichen dafür das er am nächtsen Tag um so heftiger weht. Abendlicher Tau ist ein recht sicheres Zeichen dafür, dass am nächsten Tag wenig oder gar kein Wind ist.


Weblinks:
Pholegandros in Wikipedia
Aktueller Wind in Pholegandros

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Lage Pholegangros Lage Pholegangros (Bild: Lencer / Walter) Großbild klick!
Ankerbuchten auf Pholegandros Häfen und Ankerbuchten auf Pholegandros
(Bild: Google Earth / Bearbeitung Walter) Großbild klick!
Hafenplan Hafen Karavostasi
(Bild: Google Earth / Bearbeitung: Walter) Großbild klick!
Karavostasi: Kiesstrand in der Hafenbucht
(Bild: F longo)  Großbild klick!
Karavostasi: Fähre verursacht Schwell
(Bild: lbessiere)  Großbild klick!
Haupthafen (Bild: manoschool)  Großbild klick!
Haupthafen (Bild: Giannis Ktistis)  Großbild klick!
Strand Ankerbucht Vathy
(Bild: nikos gounaris)  Großbild klick!
Leichte Fallböen in der Ankerbucht Vathy
(Bild: stathisapostolakis)  Großbild klick!