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Der Edersee


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Letztes Update 12/2022


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Der Edersee (oder Ederstausee) ist mit 11,8 km² Wasseroberfläche und mit 199,3 Mio. m³ Stauraum der flächenmäßig zweit- und volumenmäßig drittgrößte Stausee in Deutschland und befindet sich am Fulda-Zufluss Eder hinter der Edertalsperre bei der Kernstadt von Waldeck im Landkreis Waldeck-Frankenberg (Nordhessen).

Die Talsperre ist Eigentum des Bundes und wird vom Wasser- und Schifffahrtsamt Hann. Münden betrieben. Zweck der Talsperre ist in erster Linie die Wasserbereitstellung für die Bundeswasserstraßen Oberweser und Mittellandkanal. Daneben dient sie auch dem Schutz der Unterlieger gegen kleine und mittlere Hochwasserereignisse und wird zur Erzeugung elektrischer Energie genutzt.

Der Edersee, in dem die Eder durch die für deutsche Verhältnisse recht große und bei Hemfurth-Edersee (zu Edertal) stehende Edertalsperre (Staumauer) zu einem Stausee aufgestaut wird, befindet sich rund 35 km Luftlinie südwestlich von Kassel und direkt nördlich des Mittelgebirges Kellerwald innerhalb des Naturparks Kellerwald-Edersee. Er reicht von der Einmündung der Eder vor Herzhausen (zu Vöhl) im Westen bis zur Staumauer bei Hemfurth-Edersee im Osten und stößt im Süden an die Ederhöhen, einer Bergregion im Norden des Kellerwalds, die etwa deckungsgleich mit dem Nationalpark Kellerwald-Edersee ist.

In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 um kurz vor 2 Uhr wurde die Staumauer durch einen britischen Fliegerangriff der RAF (Operation Chastise), unter Kommando von Oberstleutnant Guy Gibson, mit einer speziellen Bombe zerstört, die von einer Avro Lancaster abgeworfen wurde. Um die Abwehranlagen am Stausee bzw. an der Staumauer zu umgehen, wurden speziell für diesen Zweck konstruierte Roll- oder Rotationsbomben eingesetzt, die durch die ihnen verliehene Eigendrehung auf dem Wasser über die Abwehrnetze in Richtung Staumauer sprangen und im Wasser an der Staumauer herabsanken, um in vordefinierter Tiefe zu detonieren. Durch die Bombendetonation entstand in der Staumauer ein halbkreisartiges Loch von 70 m Breite und 22 m Tiefe. Aus diesem strömten schlagartig und durchschnittlich 8.000 m³ Wasser pro Sekunde aus, insgesamt rund 160 Mio. m³. In der Folge ergoss sich eine zwischen 6 und 8 m hohe Flutwelle durch das untere Edertal nach Fritzlar, Wabern und Felsberg und über das Fuldatal (Kassel) zum Weserstein (Hann. Münden) und schließlich ins Wesertal.

Pegel Edersee Dort sind Bootszulassungen erhältlich (Telefon: 05541/4071). Gebühr für Segelboote: 20 Mark. Die Masthöhe darf 13,90 Meter nicht überschreiten. Motorboote und Verbrennungsmotoren als "Flautenschieber" sind nicht erlaubt. Oft stellen die Segelvereine Gastliegeplätze zur Verfügung.

Tourismus und Unterkünfte: Umrahmt vom Naturpark Kellerwald-Edersee, gelegen am Nationalpark Kellerwald-Edersee und überragt vom Schloss Waldeck sind der Edersee und seine Umgebung attraktives und weithin bekanntes Freizeitgebiet.



Der Wasserstand des Edersee variiert im Jahresverlauf. Vollstau hat der See nach den Niederschlägen des Winters zwischen März und Juli. Die Wassertiefe beträgt dann bis zu 42 m.

Wenn der Pegel über der Vollstaumarke (245 m ü. NN) steigt und Hochwasser herrscht, können an der Staumauer pro Sekunde 204 m³ Wasser abgelassen werden. Das erfolgt durch die Turbinenrohre (54 m³) und die sechs Schleusen (150 m³), die sich am Fuß der Staumauer mit jeweils 1,20 m Durchmesser befinden. Wenn das nicht ausreicht, können über die 39 Überläufe in der Mauerkrone pro Sekunde bis zu 1.100 m³ abgelassen werden. Sollte auch dies nicht ausreichen, stehen in der Mitte der Staumauer zusätzlich acht Notauslässe zur Verfügung, durch die sekundlich insgesamt 440 m³ herausgelassen werden können. Zusammengerechnet ergibt dies mit dem zuvor erwähnten Turbinendurchlass 1.744 Kubikmeter pro Sekunde.

Ab dem Spätsommer und während des Herbsts fallen oftmals große Teile des Edersees trocken, da Wasser abgelassen wird. Auf dem Seeboden entwickelt sich eine grüne Vegetation durch Sumpfgräser.

Bei extremem Niedrigwasser werden die Überreste der ehemaligen Dörfer, die Bericher Klosterkirche, der Friedhof Bringhausen und die alte, noch gut erhaltene und begehbare Ederbrücke bei Asel und andere Anlagen wie das Sperrmauermodell (Maßstab 1:40; entsprechend 219,9 m ü. NN Pegelhöhe) beim ehemaligen Berich wieder sichtbar. 2002 fiel in der Region um den Ederkopf, vor allem aber in Nordhessen kaum Regen. Das folgende Winterhalbjahr war recht niederschlagsarm und im Jahr 2003 während des Jahrhundertsommers gab es dort wenig Niederschlag, so dass die normalerweise vom Stausee überfluteten Dörfer über Monate trocken lagen.[1] Den tiefsten Wasserstand erreichte der Stausee mit 19,9 Mio. m³ (entsprechend 217,82 m ü. NN Pegelhöhe) im November 2003, ehe er nach einem regenreichen Winter Ende März 2004 wieder komplett aufgefüllt war. Das Rekordniedrigwasser nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mitte Dezember 1959 gemessen: 9,1 Mio. m³ Wasser oder weniger als die Eiserner Bestand genannte Pegelhöhe von 214 m ü. NN.


windsack Erfolgreiches Regattasegeln auf dem Edersee verlangt eine gehörige Portion an Reviererfahrung. Sprechen doch die "alten Hasen" von "sieben Winden". Berüchtigt ist "Kap Hoorn", ein Bergvorsprung westlich der Halbinsel Scheid. Hier werden Regatten entschieden. Der Wind kann aus den unterschiedlichsten Richtungen wehen, und zwar gleichzeitig. Oder wenige Meter weiter bleibt er ganz weg. Wenn Rasmus es mal juckt, dann überrascht er den Skipper mit heftigen Fallböen. Bei solchen Gelegenheiten kam es schon zu Ãœberkopf-Kenterungen unter Spinnacker.


Weblinks:
Der Edersee in Wikipedia
Geschichte der Edertalsperre
Liste von Talsperren in Deutschland
Webcam Edersee
Segel-Club Edersee e.V.
Segel Club Asel Süd e.V.
Medien in der Kategorie Edersee

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Zum Großbild klicken! Staudamm Edersee (Bild: Andreas Trepte, www.photo-natur.de)  Großbild klick!
Edersee Luftbild (Bild: Karl0507)  Großbild klick!
Schloss Waldeck (Bild: Philipp Wetzlar)  Großbild klick!
Bomber Avro Lancaster B Mark III_(wiki).jpg Bomber Avro Lancaster B Mark III_(wiki).jpg
(Bild: Air Historical Branch-RAF) Großbild klick!
Edersee: Schöne Aussicht (Bild: Guido W. Stumpe)  Großbild klick!