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Großsegler:
Das Dreimast-Vollschiff 'Khersones'

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Letztes Update 01/2023
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Die Chersones (englisch und zum Teil auch deutsch Khersones) ist ein ukrainisches Segelschulschiff.

Sie wurde 1988 in der Stocznia Gdanska-Werft in Danzig gebaut, als Teil einer Serie von sechs Schwesterschiffen, zu denen auch die Mir gehört. Benannt ist sie nach der antiken Stadt Chersones an der Nordküste des Schwarzen Meeres.

Die Chersones ist 109,40 Meter lang, 14 Meter breit und hat einen Tiefgang von 6,60 Meter. Sie ist ein Vollschiff mit 2771 m² Segelfläche und zusätzlich zwei 570 PS Cegielski-Sulzer-Dieselmotoren.

Das Schiff gehört heute dem Kerch Marine Technological Institute, das Seeleute für die ukrainische Handelsmarine ausbildet. Wie die meisten osteuropäischen Schulschiffe nimmt die Khersones neben den auszubildenden Kadetten auch Trainees (zahlende Mitsegler) an Bord. Zur Stammbesatzung gehören 40 Personen.

1996 wurde das Schulschiff deutschlandweit bekannt, als es in der Fernsehshow "Wetten, dass..?" durch die geöffnete Lübecker Herrenbrücke fuhr und mit den Rahnocken spezielle Lichtschalter betätigte.

Am 26. Januar 1997 umrundete die Chersones als erster Großsegler nach den Viermastbarken Pamir und Passat im Jahre 1949 das Kap Hoorn unter Segeln. Die Chersones benötigte dazu nur gut sechs Stunden länger als die Rekordzeit der Priwall (5 Tage und 14 Stunden vom 50. zum 50. Breitengrad) aus dem Jahr 1938.[1] Allerdings fuhr die Chersones in Richtung der vorherrschenden Westwinde (d.h. in West-Ost-Richtung), wohingegen die Priwall das Kap in der üblicherweise schwierigeren und langwierigeren Ost-West-Richtung umrundete (siehe Kaphoornier).

2003 erhielt die Chersones in Sewastopol ihren ungewöhnlichen roten Anstrich.

Die Chersones nimmt regelmäßig am größten europäischen Windjammertreffen, der Sail in Bremerhaven, aber auch an Veranstaltungen der Baltic Sail teil.

Ereignisse im Mai 2006: Die Chersones war in den Strudel der Orangefarbenen Revolution geraten: Das ukrainische Agrarministerium, dem das Kerch Marine Technological Institute unterstellt ist, hat 2006 ein Auslaufverbot für die Chersones erlassen. Das Schiff liegt also in seinem Heimathafen Kertsch an der Kette.
Bereits gebuchte Reisen mussten bereits absagt werden. Inzwischen sind auch Solidaritätsaktionen mit dem Ziel angelaufen, das Schiff wieder in Fahrt zu bekommen.

Stand Juni 2010: Das Schiff liegt immer noch in Kertsch.

Nach Annexion der Krim
Die Khersones wird seit 2014 unter russischer Flagge genutzt. 2015 wurde sie in einem Dock in Sewastopol restauriert.

Technische Daten: Lüa: 108,60 m Breite: 14,00 m Tiefgang: 6,50 m Masthöhe:
(über der WL) 49,50 m Segel: 26 Segelfläche: 2770 qm Baujahr: 1989 Heimathafen: Kerch / Ukraine



Weblinks:
Die 'Khersones' in Wikipedia
Medien in der Kategorie 'Khersones'
Segelschiffstypen in Wikipedia

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Khersones auf der Kieler Woche 2005 Khersones auf der Kieler Woche 2005
(Bild Losty)  Großbild klick!
Khersones auf der Kieler Woche 2003 Khersones auf der Kieler Woche 2003
Vor dem roten Anstrich
(Bild: Hans-Christof Singer/ESYS) Großbild klick!
Bug der 'Khersones' Bug der 'Khersones' (Bild DirkvdM)  Großbild klick!
Funkraum der Khersones Funkraum der Khersones (mit freundlicher Genehmigung von
Jens Schoel)  Großbild klick!
Traineebrücke der Khersones (mit freundlicher
Genehmigung von Jens Schoel)   Großbild klick!
Schiffglocke der Khersones Schiffglocke der Khersones (mit freundlicher Genehmigung von
Jens Schoel)  Großbild klick!
Maschine der Khersones Maschine der Khersones (mit freundlicher Genehmigung von
Jens Schoel)   Großbild klick!