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Knotenkunde für Segler:
Der Webeleinstek

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Der Webeleinenstek ist ein Knoten zur Befestigung einer Leine an einem Gegenstand. Der Webeleinenstek verklemmt sich auch bei größerer Belastung kaum, kann aber bei einseitiger Belastung abrollen oder sich lockern.

Der Webeleinenstek kann gesteckt, gelegt oder geworfen werden; er ist einer der wenigen Knoten, die sich für die Mitte einer Leine eignen, wenn deren Enden (seemännisch: Tampen) nicht frei sind.

Die Webeleinen sind ursprünglich Leinen, die zwischen die Wanten eines Schiffes gespannt wurden, um die Stabilität zu erhöhen. Auf größeren Segelschiffen wurden die Webeleinen auch als Strickleitern verwendet, um das Entern (Besteigen) des Mastes und der Takelage zu ermöglichen. Dabei wurde nur an den innen liegenden Wanten ein Webeleinenstek, an den außen liegenden aber ein Spleiß verwendet, um das Abrutschen zu vermeiden.

Festmachen am Pfahl: In der Sportschifffahrt wird der Webeleinenstek zum Festmachen an Pfählen verwendet. Er bleibt fest am Pfahl und rutscht nicht nach unten, auch nicht bei Seegang oder bei Ebbe und Flut. Wegen der einseitigen Belastung muss das lose Ende immer mit einem halben Schlag gesichert werden.
Der gleiche Webeleinenstek wird zur Befestigung der Fallschirmleinen mit dem Gurtring verwendet. Jedoch wird dieser mit einer halben Umdrehung nach Unten gebracht. Zwei halbe Schläge auf der Oberseite plus eine zusätzliche Zickzack-Naht mit dem Ende sichern den Knoten.

Festmachen am Poller: Am Poller wird der Webeleinenstek "geworfen". Dabei werden nacheinander zwei halbe Schläge um den Poller geworfen. Schon durch den ersten Wurf des ersten halben Schlages lässt sich das Schiff durch die Reibung des Seiles am Poller auch bei starkem Zug halten. Der zweite halbe Schlag fixiert dann den Knoten. Wegen der einseitigen Belastung muss das lose Ende immer mit einem halben Schlag gesichert werden.

Fenderknoten: Zur Befestigung von Fendern an der Reling wird der Webeleinenstek mit Slip verwendet. Zuerst wird die Fenderleine um die Reling gelegt und die für die Anlegestelle richtige Höhe des Fenders eingestellt. Die Leine wird ganz um die Reling geführt und so zum halben Schlag ergänzt. Der zweite Halbe Schlag wird auf Slip gelegt. Dadurch kann eine Segelcrew beim Anlegemanöver die Position der Fender jederzeit schnell ändern. Da sich der Webeleinenstek im Seegang durch drehen oder verändern der Zugrichtung lösen kann, wird er oft noch mit einem halben Schlag mit der Schlaufe gesichert.

ESYS: Dieser Fenderknoten ist nicht optimal: Bei uns an Bord wird es so geknüpft, dass der Zug nach ober erfolgen kann, das geht einfach leichter. Dazu haben wir den Resttampen noch durch die Slipschlaufe gezogen, so dass der Slip gesichert ist.

Mastwurf am Karabinerhaken: Der Webeleinenstek wird von Kletterern und Bergsteigern sowie von Feuerwehrleuten Mastwurf genannt und als schließender Knoten verwendet.
Er wird mit einem Verschlusskarabiner am Standplatz zur Selbstsicherung verwendet. Die Länge des Sicherungsseils lässt sich damit – ohne den Knoten zu lösen (und sich damit aus der Sicherungskette zu nehmen) – bequem verstellen. Der Knoten zieht sich bei Belastung zu und hält.



Knotentyp Schlinge
Anwendung Befestigung
Ashley-Nr 1176 (11, 53, 69, 70, 204, 400, 421, 437, , 1177, 1178, 1179, 1180, 1245, 1773, 1774, 1775, 1776, 1778, 1779, 1814, 2079, 2541, 2542, 2543, 2544, 2546, 2547, 2548)
Festigkeit Dynamisch 52 %
Synonyme Web(e)leinstek, Mastwurf, Achterschlinge (Schweiz), Bindbaum (Schweiz), Kreuzklank, Rippenknoten
Englisch Clove hitch




Weblinks:
Der Webeleinstek in Wikipedia
Knoten in Wikipedia
Liste der Knoten in Wikipedia
Ashley-Buch der Knoten in Wikipedia
Seglerknoten in Wikipedia
Klabautermanns Knotentafel

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Webeleinstek am Pfahl Webeleinstek am Pfahl Großbild klick!
Webeleinstek am Poller Webeleinstek am Poller Großbild klick!
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